Leverkusen Bosbach bleibt im Bundestag: Lob selbst vom politischen Gegner

Leverkusen · Als Konsequenz aus dem Streit mit der CDU-Spitze um den richtigen Weg in der Griechenland-Krise hat Wolfgang Bosbach gestern den Vorsitz im Innenausschuss des Bundestages niedergelegt. Der CDU-Politiker aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis bleibt aber Abgeordneter - und das sorgte gestern nicht nur bei seinen Parteikollegen aus der Region, sondern auch beim politischen Gegner für Freude.

Professor Karl Lauterbach (SPD-Bundestagsabgeordneter für Leverkusen und Fraktionsvize): "Ich freue mich sehr, dass Wolfgang Bosbach die Menschen aus seinem Wahlkreis auch weiterhin als Abgeordneter vertritt. Dafür sind wir Parlamentarier ja schließlich auch gewählt. Ich schätze ihn sehr als Politiker und als Mensch - auch für sein konsequentes Verhalten, das hohen Respekt verdient."

Herbert Reul (Europaparlamentarier aus Leichlingen): "Wolfgang Bosbachs Schritt hat mich nicht überrascht. Ich freue mich vor allem, dass er sich letztlich doch entschieden hat, seinen Wahlkreis im Bundestag weiterhin zu vertreten. Denn die Menschen dort haben es verdient, sich auch künftig an einen so hervorragenden Politiker wenden zu können."

Rainer Deppe (NRW-Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender): "Anfangs war es heute keineswegs klar, dass Wolfgang Bosbach sein Abgeordneten-Mandat behält. Er hat dann - was eigentlich nicht üblich ist - jedes Mitglied des Kreisvorstands separat nach seiner Meinung gefragt. Am Ende stand seine Entscheidung, zu bleiben - und das ist gut so, denn gerade die Arbeit im Wahlkreis war und ist für Wolfgang Bosbach mit das Wichtigste. Die Wähler merken und honorieren das. 58,5 Prozent, die er bei der letzten Bundestagswahl hier geholt hat, hatten wir als CDU vorher noch nie."

Dr. Hermann-Josef Tebroke (Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und CDU-Politiker): "Er hat seine Bedenken in der Griechenland-Frage von Anfang an offen und nachvollziehbar geäußert. Insofern ist ebenso nachvollziehbar, dass er den Ausschuss-Vorsitz jetzt niedergelegt hat. Die Tatsache, dass er Abgeordneter bleibt, ist gut für den Rheinisch-Bergischen Kreis. Ich freue mich sehr darüber."

(RP)
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