Leverkusen Bremsflüssigkeit häufigstes Problem

Leverkusen · Der Tauchsieder mit dem Messgerät lässt die Bremsflüssigkeit schnell kochen – zu schnell. Kein gutes Zeichen für die Besitzerin des Fiats, die Bremsflüssigkeit muss ausgetauscht werden. Die Leverkusenerin hat den mobilen ADAC-Prüfdienst genutzt, der noch bis Montag seinen "Fahrzeug-Check zum Nulltarif" anbietet.

ADAC-Prüfdienst in Leverkusen
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Der Tauchsieder mit dem Messgerät lässt die Bremsflüssigkeit schnell kochen — zu schnell. Kein gutes Zeichen für die Besitzerin des Fiats, die Bremsflüssigkeit muss ausgetauscht werden. Die Leverkusenerin hat den mobilen ADAC-Prüfdienst genutzt, der noch bis Montag seinen "Fahrzeug-Check zum Nulltarif" anbietet.

"Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das heißt, sie zieht Feuchtigkeit an", erklärt KFZ-Meister Edwin Anraad. "Dadurch sinkt der Siedepunkt und wenn die Bremsen heiß laufen, werden nur noch die Dampfblasen zusammen geschoben und die Bremse fällt aus." Die Flüssigkeit, die mit einer Spritze entnommen wird, sollte erst bei mindestens 180 Grad Celsius sieden — bei dem zehn Jahre alten Fiat blubbert es schon bei 155 Grad. Die Fiat-Fahrerin verspricht, schon bald in die Werkstatt zu fahren, um das Problem beseitigen zu lassen. "Seitdem wir die Bremsflüssigkeit testen, hat sie die Handbremse als häufigsten Mangel abgelöst", sagt der Fachmann.

50 bis 60 Autobesitzer kommen täglich zu dem ADAC-Container am Edeka-Parkplatz, sie können zwei Prüfungen aus dem Angebot auswählen: — ansonsten würde die Wartezeit zu lang werden. "Als wir am Morgen aufgemacht haben, standen hier sicher schon 15 Autos", sagt Anraad, der aus Erfahrung weiß, dass in Leverkusen immer viel los ist. Neben den Bremsen können auch Stoßdämper, die Reifen, Klima-Anlage, Kühlsystem, Batterie und Generator überprüft werden. Man darf sogar mehrfach kommen, das Angebot gilt auch für Nicht-Mitglieder im ADAC.

Denn auch die Vorstellung beim TÜV alle zwei Jahre verhindert nicht den Verschleiß am Auto. Wenn beispielsweise die Stoßdämper defekt sind, und das Rad nicht mehr gleichmäßig auf die Straße gedrückt wird, können Reifenschäden entstehen und verlängert sich der Bremsweg: Bei 80 km/h um fünf Meter.

Aber auch technisch weniger bedeutende Einbauten wie die Klima-Anlage werden überprüft: "Da sind viele Leute einfach unsicher, weil manche Hersteller keine Wartung und manche eine alle zwei Jahre empfehlen", erklärt Edwin Anraad. Also testen die ADAC-Fachleute, wie schnell sich die Luft im Innenraum abkühlt und in welchen Schritten.

Doch selbst wenn der Prüfdienst gravierende Mängel feststellt, kann er die Autos nicht aus dem Verkehr ziehen: "Wir haben einen Stempel 'Verkehrssicherheit gefährdet' und können nur nahe legen, direkt in die Werkstatt zu fahren."

Für den ADAC Nordrhein sind derzeit sieben Prüfstationen im Einsatz, derzeit ist eine moderne in der Bauphase, die zwei weitere Tests anbietet: "Es gibt dann eine Schnellspurplatte, mit die Geometrie der Vorderachse überprüft wird. Und eine Durckmessplatte kann beim Drüberfahren den Reifendruck ermitteln", sagt Anraad.

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