Leverkusen
Brillanter "Wahnsinn" im Schloss

Die Reden fielen kurz aus bei der Jubiläumsveranstaltung, die vor allem ein Konzert war. Kein gewöhnliches, denn dieses Mal trugen drei Ensembles und ein Solist einen Querschnitt durch Stile und Genres zusammen, die in 34 Jahren aufgeführt wurden. Und sie ließen sich auf ein Experiment ein: "Folia 2018", die Uraufführung eines interkulturellen Arrangements mit Improvisation. Beim ersten KLM, das 1984 in Bayers Lesehalle stattfand, wurden Archangelo Corellis Variationen über "La Folia" aufgeführt. Die Übersetzung "Wahnsinn" schien wohl passend für eine so erfolgreiche Reihe, zudem gibt das Thema des barocken Gassenhauers wohl auch für Musiker 2018 noch genügend her.
Weil die Variationen Vivaldis und Corellis die Basis bildeten, spielten Adrian Bleyer, Martin Ehrhardt und Alexander Scherf vom "Aaron Quartett" erst die Originalsätze auf historischen Instrumenten, bis sich Töne des Gamelan-Orchesters einmischten und die Klanglichkeit interkulturell öffneten. Das nutzte Manuel Lipstein, um die nun vertraute Melodie auf dem Cello kreativ zu variieren. Dass sich der junge Cellist auf Virtuosität und Ausdruck einer Bachschen Solosuite versteht und als Komponist neue Wege beschreitet, hatte er im ersten Konzertteil demonstriert. Da war auch das "Aaron Quartett" mit seiner Interpretation klassischer Werke aufgefallen. Und das Jazztrio "Tria Lingvo" mit eigenen Kompositionen. Das mischte sich auch in die "Folia 2018", in der neue Partnerschaften gebildet wurden zwischen Instrumenten und Ensembles, die normalerweise nicht aufeinandertreffen.
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