Leverkusen Buchhorn kritisiert DyStar

Leverkusen · Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn hat die Geschäftsführung von DyStar kritisiert. "Die Stadtspitze wurde erst einen Tag vor dem Insolvenzantrag informiert", sagte Buchhorn in einem Pressegespräch.

Die Politik sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Auch heute gebe es nur "spärliche Informationen" über die Lage des Unternehmens. Sicher sei die Insolvenz(-abwicklung) ein "privatwirtschaftliches Verfahren", sagte Buchhorn, aber die Stadtspitze könne sich als Vermittler engagieren und über "Netzwerke" versuchen, Firmen wie DyStar zu helfen.

"Ich hätte beispielsweise die Landesregierung einschalten können", erklärte Buchhorn, der als Leiter der Harz IV-Behörde einige Erfahrungen mit Krisen bei Unternehmen gesammelt hat. Speziell könne die Stadt versuchen, die Belastungen für die betroffenen Beschäftigten zu verringern. Die Stadtspitze habe sofort auf die DyStar-Nachrichten reagiert und Gespräche etwa mit dem Chempark (dem DyStar mehr als eine Million Euro für Energielieferungen und anderes schuldet) geführt.

Auch Finanzdezernent Rainer Häusler habe sich eingeschaltet. "Wenn die Stadtspitze von der aktuellen schlechten Lage aber erst so spät etwas erfahre wie bei DyStar, dann sei überhaupt nichts mehr zu machen", kritisierte Buchhorn weiter. In den nächsten Tagen werde er Gespräche mit Bayer-Chef Werner Wenning und Chemparkleiter Grigat führen, kündigte Buchhorn an.

(RP)
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