Leverkusen Bürger sollen CDU Angsträume melden

Leverkusen · Mit der Kampagne "Licht schafft Sicherheit" will der Kreisverband dunkle Ecken aufspüren. Der Gedanke: Mehr Licht, weniger Angst.

 Ein (offiziell erlaubter) Totenkopf zierte lange den Tunnel am Forum: Die bedrohliche wirkende Malerei erzeugte einen Angstraum.

Ein (offiziell erlaubter) Totenkopf zierte lange den Tunnel am Forum: Die bedrohliche wirkende Malerei erzeugte einen Angstraum.

Foto: Ulrich Schütz (Archiv)

Mit Wahlkampf, beteuert Helmut Nowak, habe das hier alles nichts zu tun. Der CDU-Bundestagsabgeordnete hält Angsträume unabhängig von anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen für ein drängendes und wichtiges Problem. "Es ist ein Unterthema der inneren Sicherheit", sagt er. Und damit sei es auch klassische CDU-Domäne. Nichtsdestotrotz steht die neue Kampagne des Leverkusener Stadtverbandes "Licht schafft Sicherheit" zu Beginn eines Superwahljahres. Aber eben auch mitten in der dunklen Jahreszeit. Gestern stellte der Verband die Projektidee von Helmut Nowak vor.

Die Christdemokraten fordern die Bürger auf, sich mit schlecht ausgeleuchteten Parks oder Straßen, defekten Laternen oder dunklen Wegen an sie zu wenden. Über Postkarten und eine Internetseite will die Partei so herausfinden, wo in der Stadt Verbesserungsbedarf besteht. Ratsherr Tim Feister sagt: "Wir werden dann entweder die zuständigen Betriebe informieren oder entsprechende Anträge an die Stadtverwaltung stellen." Auf diesem Wege sollen möglichst kostengünstig möglichst viele dunkle Stellen in der Stadt besser ausgeleuchtet werden.

Das Credo der CDU lautet dabei: Mehr Licht, weniger Angst. "Ich gehe mit einem anderen Gefühl durch eine helle als durch eine dunkle Gasse", sagt Feister. Es gehe um ein Gefühl der Sicherheit - unabhängig davon, ob auch tatsächlich eine Gefährdung bestehe. Die dunkle Jahreszeit zeige am besten, wo Angsträume bestünden. Und weil jeder Bürger selbst am besten wisse, wo er sich unsicher fühle, sollen sie sich direkt an die CDU wenden. Im Dezember hat eine Aktionsgruppe der Partei damit gestartet Postkarten zu verteilen - bisher gab es acht Rückmeldungen. "Aber wir gehen auch erst jetzt richtig an die Öffentlichkeit", sagt Mitorganisator Christoph Meyer zu Berstenhorst.

Grundsätzlich sei Sicherheit ein Thema, das die Landes- oder Bundesregierung lösen müsse. Die Beleuchtung auf den Bürgersteigen, Radwegen und Straßen hingegen könnten die Kommunen selbst verbessern. Helmut Nowak würde sich freuen, wenn durch die Aktion auch bei privaten Hausbesitzern ein Bewusstsein für mehr Licht geschaffen würde. Gut ausgeleuchtete Hauseingänge würden Einbrüche verhindern, betonte der Abgeordnete.

Der CDU-Stadtverband will mit der Kampagne nicht nur auf die Problematik schlecht beleuchteter Wege aufmerksam machen, sondern auch beweisen, dass er ein offenes Ohr für die Belange der Bürger habe. "Das Stichwort lautet Politikverdrossenheit", sagt Frank Schönberger, Vorsitzender des Verbands. "Wir als Politiker sind da in einer Bringschuld." Die Aktion sei aber nicht so zu verstehen, dass der Draht zwischen Bürgern und CDU vollständig verloren gegangen sei. "Wir wollen das Thema einfach forcieren", meint Meyer zu Berstenhorst.

Information Hinweise zu der Aktion unter www.licht-schafft-sicherheit.de.

(her)
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