Leverkusen Bürgerinitiative lehnt Bauten in Bürrig ab

Leverkusen · "Lebenswertes Bürrig" lädt am Montag zu einer Infoveranstaltung zu der geplanten Bebauung "Alte Garten" ein.

Leverkusen: Bürgerinitiative lehnt Bauten in Bürrig ab
Foto: Miserius, Uwe

Gerade mal zehn Tage bleiben den Anwohnern, die den Bebauungsplan der Straße "Alte Garten" in Bürrig ablehnen, ihre Bedenken der Stadt mitzuteilen. Denn die Frist der Abgabe von Beschwerden und Anregungen endet am 4. März. Nun hat sich eine Bürgerinitiative "Lebenswertes Bürrig" gegründet, die für kommenden Montag zu einer Informationsveranstaltung alle Interessierten einlädt (siehe Kasten).

Am 11. Februar wurde die Öffentlichkeit über das Bauvorhaben informiert, das zehn Häuser an der Straße "Alte Garten" vorsieht. Nach der emotionalen Diskussion, in der die Bürger ihre Bedenken vortrugen, schlug Bezirksvorsteher Rainer Schiefer einigen engagierten Anwohner vor, doch eine Bürgerinitiative zu gründen.

Peter Odenthal ist nun Mitbegründer der Bürgerinitiative, die sich auch für andere Belange in Bürrig künftig stark machen will und sich deshalb "Lebenswertes Bürrig" nennt. Er ist selbst Anwohner und lehnt den Bebauungsplan wie seine sieben Mitstreiter ab. Sie wollen sich nun mit anderen über den Bebauungsplan "Nr. 165/II Alte Garten" austauschen, Meinungen, Anregungen und Bedenken einholen und sammeln und diese gebündelt an die Stadt übergeben. "Wir wollen keine Verweigerer sein, sondern mit sachlichen Argumenten überzeugen", sagt Peter Odenthal.

Die Hauptargumente der Bürgerinitiative gegen die Bebauung sind die sowieso vorhandenen Verkehrsprobleme und der Verkehrslärm, die sich durch noch mehr Autos potenzieren würden, und der Naturschutz. Das Planungsgebiet besteht laut Odenthal aus einer alten Streuobstwiese, die einen hochwertigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere darstellt. Auch Eulen wurden hier schon gesichtet. Außerdem befürchten die Anwohner einen Eingriff in die Bodenstrukturen, da das Gebiet zum Teil als Überschwemmungsgebiet der Wupper dient.

"Schon 2006 wurde ein ähnliches Bauvorhaben von der Stadt abgelehnt", sagt Odenthal. Doch seitdem habe sich die Situation nicht verbessert. "Der Verkehr stößt jetzt schon an seine Grenzen. Als Fußgänger ist es mangels Bürgersteigen gefährlich, unterwegs zu sein", sagt der Rentner, der sein ganzes Leben in Bürrig verbracht hat. Vor allem im Bereich Alte Garten, Entenpfuhl, Kämpenwiese, In den Blechenhöfen, Mühlenweg, Weidenblech und angrenzende Straßen sei es eng, "da wurde nie was gemacht", moniert Odenthal.

Er und seine Mitstreiter wollen dafür sorgen, dass die Anwohner kritische Fragen stellen können und diese auch an die richtigen Stellen bei der Stadt weitergeleitet werden. "Wir wollen alle an einen Tisch holen und erwarten ein Gesamtkonzept." Die Politik würde es laut Odenthal leider nicht verstehen, die Bürger mitzunehmen. Das Ziel für die Bürgerinitiative lautet: Das Bauvorhaben zu stoppen.

Bürgerinitiativen-Infoabend

Die neue Bürgerinitiative "Lebenswertes Bürrig" lädt am Montag, 23. Februar, 19 Uhr, zu einem Infoabend über den Bebauungsplan "Alte Garten" in den kleinen Pfarrsaal (Bundeshalle), Heinrich-Brüning-Straße 136, in Bürrig ein.

(RP)
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