Leverkusen Bürgermeister kritisiert Rewe

Leverkusen · Bürgermeister Bernhard Marewski kämpft weiter gegen den Bau eines Rewe nahe des Willy-Brandt-Rings. Der Politiker reagierte auf unseren Bericht: "Rewe plant in Schlebusch ein Öko-Gebäude". Hier Auszüge aus der Marewski-Argumentationskette:

Doreen Schimmank, Expansionsmanagerin bei Rewe, sei in Werbung gut, meint der Politiker. "Sie wirbt um Zustimmung zu dem Vorhaben, das ihrer Meinung nach eine vernünftige Nahversorgung für Schlebusch-Süd und die Waldsiedlung sicherstelle'. Verehrte Frau Schimmak, ich vermute, dass Sie nicht aus Leverkusen kommen und sich nicht zu den Gegebenheiten kundig gemacht haben. Ich versichere Ihnen, in der Waldsiedlung haben wir bereits eine ,vernünftige Nahversorgung' mit einem rührigen Lebensmittelmarkt (ein kleiner, aber feiner ,Vollsortimenter' mit allen Produkten des täglichen Bedarfs), einem Bäcker, eine Konditorei (mit Café), einem Obst- und Gemüseladen und einem Bioladen, einem Blumenladen, einem Radio- und TV-Geschäft sowie Dienstleister wie Sparkasse, Apotheke, Friseur, Fitness, Reinigung, Reisebüro, Kunsthandwerk, einem Laden für Schreibwaren und Zeitschriften sowie mit einer Postfiliale. Hinzu kommen gastronomische Angebote zum gemütlichen Verweilen." Und weiter schreibt Marewski: 10,5 Millionen Euro wolle die Rewe-Gruppe in den neuen Supermarkt investieren, in dessen fußläufiger Umgebung sie 7200 Einwohner einkalkuliere: "Aha, und für die ,Käufer zu Fuß' werden angrenzende Grünflächen mit 130 Supermarkt-Parkplätzen versiegelt?"

Das Grundstück mit rund 6000 Quadratmetern sei dafür jetzt schon knapp, sagt die Rewe-Frau. Die Stadt würde dafür einen Teil des angrenzenden Grundstücks der Thomas-Morus-Schule verkaufen. Ein ähnlich großes Areal gebe es in dem Stadtteil nicht - "es sei denn, man bricht massiv Wohnbebauung ab". Marewski: "Das Expansionsstreben ist unverkennbar, man muss sich auf dem Markt gegen die bereits vorhandenen Anbieter in der Nähe -Edeka, Hit, Frischmarkt u.a. - durchsetzen. Verehrte Frau Schimmak, seien Sie versichert, wir werden für Rewe nicht Wohnbebauung abbrechen." Das Rewe-Gebäude wäre das erste Lebensmittel-Einzelhandelsobjekt in Leverkusen, das vollständig nach ökologischen Standards gebaut und zertifiziert würde. "Die Verkehre, die Sie umgebungsbelastend anziehen, können Sie ökologisch gar nicht ausgleichen", bilanziert Marewski.

(US)
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