Leverkusen Bunte Frucht-Cocktails statt Alkoholdrinks

Leverkusen · Ein eisgekühlter Cocktail in der Hand, dazu Loungemusik und Liegestühle samt Plastikpalme - so schön kann Schule sein an einem sonnigen Sommertag.

 Unterricht mit einem kühlen - alkoholfreien - Cocktail: Lehrerin Nina Lorenz sensibilisierte die Schüler zum Umgang mit Alkohol.

Unterricht mit einem kühlen - alkoholfreien - Cocktail: Lehrerin Nina Lorenz sensibilisierte die Schüler zum Umgang mit Alkohol.

Foto: Uwe Miserius

Schüler des Geschwister-Scholl-Berufskollegs genossen gestern besonders diesen Teil der Aktion "Bunt statt Blau", die in diesem Jahr zum zweiten Mal in Kooperation mit der Suchthilfe Leverkusen stattfand. Alle Schülergruppen durchliefen verschiedene Stationen, die von Lehrern, beziehungsweise Michael Schätzle von der Fachstelle für Suchtvorbeugung angeleitet wurden.

Lehrerin Nina Lorenz und ihre Kollegin Stephanie Welte, die aus der Wiederholung des Aktionstages gerne eine Tradition machen möchten, hatten diverse Rezepte und die erforderlichen Zutaten für Cocktails besorgt, selbstverständlich ohne Alkohol. Im Foyer konnten die Schüler dann ihre bevorzugte Geschmacksrichtung auswählen, den Shaker befüllen und den Becher garnieren mit Schirmchen, Fruchtschnitzen und Strohhalm. Das Motto lautete immerhin "Bunt statt Blau". Giftig grün leuchtete der Cocktail "Frühlingsgrün mit Ananas, Limette, Minzsirup und Tonic. "Ich finde die Fruchtbombe am besten", sagte Jennifer Granzin und zeigt auf ihr rotes Getränk, eine Mischung aus Kirsch-, Ananas-, Zitronensaft und Kirschsirup mit viel Eis.

"Ich mag sowieso keinen Alkohol", versichert die 18-Jährige, aber in ihrem Freundeskreis werde durchaus gerne mal was getrunken. Dass der Griff zur legalen Droge Alkohol bei ihren Schülern nicht nur an Karneval ein Thema ist, weiß Nina Lorenz sehr wohl. Auch wenn der nicht im Schulgebäude konsumiert werde. Deswegen halten sie und ihre Kollegen es für wichtig, die jungen Menschen für die Gefahren zu sensibilisieren. Gerade Alkoholkonsum werde gerne verharmlost. Michael Schätzle teilte am Ende seiner Informations-Runde seine Visitenkarte aus. Die Schüler sollten sich nicht scheuen, bei ihm anzurufen, wenn sie Fragen zu Suchtverhalten hätten, sowohl in eigner Sache als auch für andere. Alle Gespräche unterliegen der Schweigepflicht.

Auch wenn es an diesem Tag eigentlich um den Umgang mit Alkohol ging, umfasst Suchtprävention mehr. Deswegen sprach Schätzle in seiner Gruppe auch andere - häufig unterschätze - Suchtgefahren, sprich Drogen, gestörtes Essverhalten, Computerabhängigkeit oder Medikamentenmissbrauch. Oft sind die Grenzen zwischen normal oder vertretbar und einer echten Gesundheitsgefährdung schwer abzuschätzen. Deswegen gab es hier konkrete Fallbeispiele, die von den Schülern bewertet werden sollten. Daraus ergaben sich teils längere Diskussionen. So eine kritische Auseinandersetzung wollten die Veranstalter auch erreichen.

(mkl)
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