Leverkusen Busfahren im Kreisgebiet soll attraktiver werden

Leverkusen · Dezernent Gerhard Wölwer sprach von einem "Paradigmenwechsel", die SPD gar von einem "Quantensprung", und die CDU begrüßte die zu erwartende "Qualitätsverbesserung". Eigentlich waren sich alle einig: Busfahren im Kreis soll attraktiver werden.

Im Verkehrsausschuss des Kreises stimmten alle Teilnehmer jetzt in einer Sondersitzung dafür, konkrete Struktur und Qualitätsverbesserungsmaßnahmen für den Öffentlichen Personennahverkehr zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 erarbeiten zu lassen. Dies hatten CDU und Grüne gefordert. Die Kreisverwaltung wird der Politik nun Vorschläge präsentieren. Der Kreistag hat dann das letzte Wort.

Wölwer erläuterte, worum es geht: "Aus einem nachfrageorientierten ÖPNV soll ein angebotsorientierter werden." Wie das funktionieren könnte, stellte die Kreisverwaltung in groben Zügen vor. Zentraler Punkt des Vorschlags ist, dass die Hauptverkehrszeiten an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden. Während bislang an Wochentagen die Hauptverkehrszeit von 6 bis 9 und 16 bis 18 Uhr galt, soll diese nun auf 6 Uhr bis 21 Uhr ausgebaut werden. Auch am Wochenende sollen die Zeiten ausgeweitet werden, was für die Hauptachsen im ÖPNV-System des Rheinisch-Bergischen Kreises mehr Fahrten bedeuten würde.

Ziel sei es, Taktlücken zu schließen, hieß es bei der Präsentation. Eine Hauptachse ist die Strecke von dem Mittelpunkt einer Gemeinde in das nächste Oberzentrum. Im Rheinisch-Bergischen Kreis wäre dies beispielsweise die Route von Kürten-Mitte nach Bergisch Gladbach. Die Kreisverwaltung wird der Politik im Juni daher eine erste Abschätzung der Kosten vorlegen.

Weiterhin wurde beschlossen, dass die Akzeptanz der neuen Angebote nach zwei Jahren überprüft wird - durch stichprobenartige Zählungen in den Bussen. Nach der Auswertung der Zahlen fällt die Entscheidung, inwiefern daraus dauerhafte Angebote werden.

Die Einrichtung einer Schnellbuslinie von Wermelskirchen nach Leverkusen sei nicht Bestandteil dieses Pakets, teilte der Kreis gestern übrigens ausdrücklich mit. Die Strecke werde gesondert geplant und solle im Dezember 2018, parallel mit dem Beginn des Vorlaufbetriebs des RRX, Fahrt aufnehmen.

(RP)
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