Leverkusen BV Wiesdorf fordert Sportplatz-Sanierung

Leverkusen · Der Vorsitzende des BV Wiesdorf bangt um die Existenz der Sportanlage am Stadtpark. Laut städtischem "Sportanlagen-Weißbuch" steht der Fußballplatz an letzter Stelle der Sanierungsmaßnahmen. Außerdem wurde schon 2006 im "Kienbaum"-Gutachten thematisiert, dass in Wiesdorf kein Bedarf bestehe. Deshalb fürchtet Thomas Faber, dass der Platz komplett dicht gemacht werden könnte.

 Thomas Faber, Vorsitzender des BV Wiesdorf, will mit guten Konzepten und Argumenten die Schließung der Sportanlage verhindern.

Thomas Faber, Vorsitzender des BV Wiesdorf, will mit guten Konzepten und Argumenten die Schließung der Sportanlage verhindern.

Foto: Uwe Miserius

"Dagegen wehren wir uns", echauffierte er sich, als Wolfgang Berg, Bezirksvertreter Bündnis 90/Die Grünen, zu einer Ortsbesichtigung kam. Berg, in Wiesdorf aufgewachsen, erinnerte sich an Bundesjugendspiele auf dem Platz an der Dhünn. Doch die Idylle trügt. Das Fußballfeld ist mit roter Asche belegt, auf der schon lange keiner mehr spielen will. Die Laufbahn ist von Grün überwuchert. Der Sand in der Sprunggrube wurde zuletzt vor zehn Jahren gewechselt. Kurzum: Schulsport ist dort nicht möglich.

Und so dient die Anlage dem BV Wiesdorf - insgesamt 150 Vereinsmitglieder betreiben auch Breitensport - samt 1. Herrenmannschaft, Alten Herren, Damen und Fans vom "Dream Team Bayer 04 Leverkusen" als reiner Fußballplatz. Würde dieser geschlossen, fehlten dem Verein mindestens 60 Beitragszahler und er, Faber, müsste um den Fortbestand des Vereins bangen, der in drei Jahren sein 100-jähriges Bestehen feiert. Umgekehrt werde ein Schuh draus, rechnete Faber vor. Würde der Platz saniert, könnten Fahrtkosten gespart werden, um benachbarte Schulen zum Sportunterricht zu fahren.

Nach dem Gespräch mit Oberbürgermeister Uwe Richrath war seine Stimmung - Faber hatte sämtliche Parteienvertreter, außerdem BV Wiesdorf-Geschäftsführerin Birgit Daum und Trainer Gürsel Kahilogullari dazu geholt - nicht mehr ganz so negativ. In der Sitzung unterbreitete er seine Sanierungsvorschläge und nannte den Schulsport als wichtigen Faktor. Unterstützung kam von der Politik. Berg sagte: "Es wäre gut, wenn die Anlage wieder hergerichtet würde." Richrath hörte sich alle Gründe an, hielt aber dagegen, wenn man den BV Wiesdorf unterstütze, müsse man Geld an anderer Stelle abziehen.

Georg Boßhammer, Leiter des städtischen Sportparks, sieht den Sanierungsbedarf bei weit mehr als den veranschlagten 160.000 Euro. Er versicherte den Parteien zwar, dass sein Standpunkt in die Bewertung der Gutachten einfließe, dass er aber innerhalb seines vorgegebenen Finanzrahmens wirtschaften müsse. Bis nach den Sommerferien hat Faber nun Zeit, einen Arbeitskreis einzurichten und das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Platz bleibt dem BV Wiesdorf aber auf jeden Fall bis Ende 2017 erhalten.

(gkf)
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