Leverkusen Carolin Kebekus verzichtet als "AlphaPussy" gänzlich auf Niveau

Leverkusen · Wo bitte hatte sich das Niveau versteckt, als Deutschlands hochgepriesene Komikerin Carolin Kebekus mit ihrem zweiten Soloprogramm "AlphaPussy" in der Ostermann-Arena zu Gast war? Satire hin oder her - aber welchen Anspruch hat das Publikum überhaupt noch an gute Unterhaltung? Wie tief muss man sinken, um über solche primitive Sprüche wie die von Kebekus lachen zu können? "Unverblümt, respektlos, mit starker Haltung und unbändiger Spielfreude schildert uns Carolin Kebekus ihre urkomische Sicht auf den Sinn und Unsinn des Lebens", hatten die Veranstalter versprochen. Am Ende blieben bei der Berichterstatterin nur Ekel.

Dabei fing der Abend ziemlich gut an. "Ist doch klar, wer hier der Boss ist: die AlphaPussy", sang Carolin Kebekus am Donnerstag vor ausverkauftem Haus. Wie schön, dass sie in Leverkusen sei, jubelte die gebürtige Kölnerin, ehe sie sagte: "Für mich ist das alles wie zu Hause." Heute seien garantiert viele Leute da, mit denen sie schon mal gesoffen habe. "Wir werden die Hütte abreißen", fuhr sie fort und versprach: "Ich habe heute richtig Bock."

Ob alle Karneval gut überstanden hätten, wollte sie wissen. Leider könne sie nicht mehr so viel saufen, wie einst. Das liege sicher am Alter. Deshalb rate sie allen 20-Jährigen: "Sauft euch so voll wie möglich. Irgendwann geht das nicht mehr." Sie trinke wie ein Loch und leide dann wie ein Hund. Sie sei viel zu gerne betrunken. Nüchtern sei sie unsicher, aber nach dem Vorglühen könne die Party steigen. Heftig werde es erst später, wenn sich der Bierkonsum in Darmwinde umwandele und sie ekelhaft stinkende Ausdunstungen von sich gebe. Mädels pupsen nicht? Das sei ein Mythos. "Ich furze für alle Frauen auf der Welt", sagte sie unter dem Beifall hunderter überwiegend junger Zuhörer.

Auf dieser Stufe ging es weiter. Sie könne nicht verstehen, dass die Jugend auf Schlager stände. "Ich sehe junge Leute, die hören Andrea Berg und niemand haut denen aufs Maul", ätzte Kebekus. Das gebe Anlass zur Sorge, denn wie wolle diese Generation mit Schlagern richtig gute Partys feiern? Sie habe als Teenager einige Partykeller in Opladen zerlegt. "Wir haben früher alles zerstört", prahlte sie. Die lustigste Party sei aber die gewesen, als ihr Kumpel Erik durch ein Kellerfenster gekotzt habe. "Das werde ich nie vergessen: gefilterte Kotze."

(gkf)
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