Leverkusen CDU macht Druck für Tunnel-Lösung

Leverkusen · Der Düsseldorfer Landtag spricht heute über den Neubau der A1-Rheinbrücke. Die Leverkusener CDU hat deshalb gestern Landtagsmitglied Klaus Voussem an die Stelzenautobahn gebeten, damit sich dieser für die Tunnel-Variante einsetzen möge.

 Klaus Voussem (M.)mit Leverkusener CDU-Politikern an der Stelze

Klaus Voussem (M.)mit Leverkusener CDU-Politikern an der Stelze

Foto: UM

Noch ist es nicht zu spät für eine A1-Tunnel-Lösung, die von vielen Leverkusener Bürgern gewünscht wird. Davon ist Klaus Voussem, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, überzeugt. Er kam gestern auf Einladung der Leverkusener CDU an die Stelzenautobahn, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Heute ist der Neubau der A1-Brücke Thema im Düsseldorfer Landtag. Im Verkehrsausschuss geht es auch um den damit verbundenen Eingriff in die alte Giftmüll-Deponie Dhünnaue.

"Es ist schade, dass Herr Groschek nur die Stelzenvariante nach Berlin gemeldet hat", sagte Voussem unter der Stelze. Es sei aber früh genug, um weitere Varianten nachzureichen. "Am Ende muss der Bund die beste Variante auswählen und zwischen den Aspekten Wirtschaftlichkeit, Bürgerfreundlichkeit, Umweltschutz und Stadtentwicklung abwägen." Voussem fordert heute außerdem Aufklärung von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD), ob und welche Grundstückstransaktionen es im Vorfeld des Brückenbaus gegeben hat. "Da ist einiges noch unklar", sagte er. Die Pläne müssten transparenter gemacht werden. Grundsätzlich sei der Brückenneubau die Gelegenheit, "einen Missgriff aus den frühen 1960er Jahren zu beseitigen", so, wie den Tausendfüßler in Düsseldorf.

Die CDU Leverkusen sieht vor allem den Landesbetrieb Straßen.NRW in der Pflicht. Der müsse von sich aus die Bürger vor Ort informieren. "Und wenn Straßen.NRW im Neulandpark eine Infobox setzt und erklärt, was passieren soll und was nicht", sagte Fraktionschef Thomas Eimermacher. Insbesondere der Eingriff in die Dhünnaue bereite den Bürgern große Sorge. "Mir hat erst letztens wieder jemand gesagt: ,Da liegt ja Senfgas.'" Hier sei Straßen.NRW gefordert, öffentlich aufzuklären.

Zum Abschluss bekam Klaus Voussem von Peter Westmeier, der gleichzeitig Sprecher der "Leverkusener Initiativen für Verkehrsplanung" (LIV) ist, einen Schal mit der Aufschrift "Tunnel statt Stelze" überreicht. "Den können Sie ja bei der Sitzung des Verkehrsausschusses tragen", scherzte Westmeier.

Das "Netzwerk gegen Lärm, Feinstaub und andere schädliche Immissionen" (NGL) hat sich in Sachen A1-Ausbau nun an das Beschwerde-Komitee der Aarhus-Konvention in der Schweiz gewandt. In seinem Schreiben wirft es der Bundesregierung Deutschland, vor, keine Alternativplanungen zur Stelzenautobahn vorgelegt zu haben, obwohl andere Varianten weniger stark in die Umwelt eingreifen würden. Die Aarhus-Konvention schreibt jeder Person Rechte im Umweltschutz zu.

Video rp-online.de/leverkusen

(sug)
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