Leverkusen CDU stützt Klinikum-Plan zur Auermühle

Leverkusen · Das Klinikum will sich noch stärker in der Auermühle ausdehnen. Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann setzt auf ambulante Angebote für ältere Menschen. Die CDU sieht das als Zukunftschance an.

Das Areal um die Auermühle ist begehrt: Wohnbebauung und eine sechsgruppige Kindertagesstätte, dazu ein Naherholungsbereich an der Dhünn - das Klinikum Leverkusen sieht in einem im vergangenen Jahr vorgestellten Strategiepapier neben der Kita ein Ärztehaus und Parkplätze auf dem Areal.

Der Bürgerverein "Wir wollen die Auermühle" sähe am liebsten die Wiederbelebung des Freibades und hatte dazu der Stadt 2016 ein Konzept vorgelegt, ohne eine entsprechende Resonanz zu erhalten. Im vergangenen Jahr diskutierte die Bezirskvertretung III über ein Hallenbad an selber Stelle. Klar dürfte sein - ein Plantsch- und Schwimmparadies mit oder ohne Dach wird in der Auermühle wohl nicht mehr realisiert werden. Die Bebauung mit Gebäuden kommt. Die Frage ist jetzt: Wie viele davon werden Einzel- und Mehrfamilienhäuser? Denn das Klinikum will nun noch mehr Platz für gesundheitsorientierte Bereiche vorgehalten wissen. "Die untere Fläche auf dem Gelände sollte dem Gemeinwesen vorbehalten werden", sagt Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann, "ungefähr in einer Größenordnung der MediLev-Gebäude".

Dort ist aber ursprünglich ebenso Wohnbebauung vorgesehen wie im oberen Bereich. "Wir haben ein Älterwerden der Generationen, für die muss es langfristig gesehen eine passende ambulante Gesundheitsversorgung geben." Zimmermann kann sich von der Fußpflege bis zu einem Hospiz vieles vorstellen, was in ein "Zentrum Leben im Alter" gehören könnte. Passend dazu sei es gut, dass Erholungsflächen an der Dhünn, die im Verlauf "fast bis zur Villa Wuppermann" reichen, vorgesehen seien. Andererseits, betont der Geschäftsführer, "braucht es die passende Infrastruktur", sprich ausreichend Parkplätze.

Damit das Klinikum, das laut Zimmermann einen Einzugsbereich von 600.000 Menschen hat, wettbewerbsfähig bleiben kann, müssen Parkmöglichkeiten angeboten werden. Ein leidiges Thema am Klinikum, das auf dem eigenen Areal in Sachen Parken irgendwann an Grenzen (Straßen, Dhünn) stößt. Derzeit ist ein Teil des Auermühl-Parkplatzes als Klinikum-Stellfäche mit 160 Plätzen abgegrenzt. "Unsere Wartelisten der Mitarbeiter sind abgearbeitet, der Platz ist mit rund 150 besetzten Plätzen gut ausgenutzt." Er muss aber aber weichen, wenn dort eine Bebauung beginnt. Bis dahin will Zimmermann mit neuem Parkraum (Tiefgarage plus oberirdische Stellflächen, insgesamt ca. 170 Plätze für Mitarbeiter ) auf dem Klinikum-Gelände soweit sein.

In der Politik kommen die Vorschläge aus dem Klinikum zur Auermühle zumindest bei der CDU an: Das Klinikum biete umfassende Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort, sei ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor, sagt Fraktionschef Thomas Eimermacher auf Anfrage unserer Redaktion. "Ein Krankenhaus unserer Größe braucht dabei auch räumliche Perspektiven. Vor diesem Hintergrund ist es nur folgerichtig, dass wir alles tun, um dem Klinikum Entwicklungsmöglichkeiten zu geben." Auf dem heutigen Gelände sei dies kaum noch möglich. Zumal der parkähnliche Charakter dort - als Alleinstellungsmerkmal - erhalten bleiben solle. "Von daher bleibt nur die Auermühle als Erweiterungsfläche."

Freilich müsse in der Auermühle viel Grün erhalten bleiben, "gleichzeitig sind wir uns darüber im Klaren, dass das Klinikum Priorität vor jeder anderen Form von Bebauung hat, etwa vor der seinerzeit vorgesehenen Wohnbebauung. Erst wenn die Belange des Klinikums befriedigt sind und bebaubare Flächen übrig blieben, kann man darüber nachdenken, ob noch Wohnbebauung vorgenommen werden kann", betont Eimermacher. Die Konzeptidee zur Entwicklung eines Zentrums "Leben im Alter" sei "ganz hervorragend". Die medizinische Behandlungshäufigkeit älterer Menschen nehme zu. "Dabei gehen immer mehr medizinische Disziplinen aus dem stationären ganz oder teilweise in den ambulanten Sektor. Die Verzahnung beider Bereiche ist aus Kostengründen geboten." Das Klinikum könne eine Rumdumversorgung aus erster Hand bieten.

Zur Finanzierung sagt Eimermacher, könne es Fördermittel geben. Partnerschaften seien denkbar. Um das Klinikum "zukunftsfähig zu halten", sollen Überlegungen zu Kooperationen angestellt werden.

Die FDP gibt sich eher zurückhaltend: Noch sei man nicht sicher, "ob die Pläne des Klinikums wirklich der richtige Weg sind". Bisher sei im Aufsichtsrat noch nicht darüber gesprochen worden, noch tauche es im Wirtschaftsplan des Klinikums auf, merkt Monika Ballin-Meyer-Ahrens an.

SPD und Grüne äußerten sich auf Anfrage unserer Redaktion bisher nicht.

(RP)
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