Leverkusen Chempark-Firmen investieren mehr als eine halbe Milliarde Euro

Leverkusen · Es ist die höchste Summe seit zehn Jahren, die die Firmen für Neuanlagen und Instandhaltung ausgeben, verkündete jetzt der Chemparkleiter.

Der Chempark, das dürfte dessen Leiter Dr. Ernst Grigat am Mittwochvormittag gerne gehört haben, sei ein "Ermöglicher", wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beim Festakt zu "125 Jahre Werk am Rhein" anerkannte. Von Grigat gab es gestern Abend Zahlen und Fakten zum Lob.

Eine sticht dabei besonders heraus: Im Jubiläumsjahr investierten die im Leverkusener Chempark ansässigen Unternehmen rund 574 Millionen Euro in Neuanlagen und Instandhaltung - die höchste Summe seit zehn Jahren und noch einmal 42 Millionen mehr als im vergangenen Jahr, als der Chempark die Halbe-Million-Euro-Marke geknackt hatte. "Dies ist ein erneutes Zeichen für die Attraktivität des Standorts und ein gutes Signal für die Zukunft", ordnete Ernst Grigat beim traditionellen Abendgespräch am Jahresende ein. Die Summe schlüsselt sich in 280 Millionen Euro für Investitionen in Neuanlagen und 294 Millionen für Instandhaltung auf. Für Grigat ein Zeichen dafür, dass der Standort lebendig und im Wandel ist. Grigat hat noch weiter gerechnet. Mit diesem Ergebnis: "Von 2006 bis 2016 erreichte das Gesamtinvestitionsvolumen im Chempark einen Wert von mehr als fünf Milliarden Euro." In was investiert wurde und wird, verriet der Chemparkchef an Beispielen:

• So investiert Bayer bis 2020 rund 150 Millionen Euro in den Umbau eines Produktionsgebäudes samt Reinraum- und Gerätetechnik für die Parenteraliafertigung (Parenteralia sind sterile Wirkstoff-Zubereitungen, die zur Injektion, Infusion oder Implantation bestimmt sind) für Präparate zur Behandlung der Bluterkrankheit. Es entstehen bis zu 60 neue Arbeitsplätze.

• Mit gut acht Millionen Euro hat Lanxess die Lagerkapazitäten für einen Phosphorsäureester-Betrieb ausgebaut. Lanxess-Tochterfirma Saltigo steckt bis zum kommenden Jahr 60 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts - unter anderem für zwei neue Produktionsstraßen.

Covestro (früher Bayer Material-Science) hat ein neues Labor für 3D-Druck in Betrieb genommen.

Momentive Performance Materials - zum Großbrand in einem Firmengebäude Mitte November ist laut Aussage der Staatsanwaltschaft von gestern noch Geduld gefragt: Die Polizei warte noch auf ein Gutachten - will bis Ende 2017 gut 32 Millionen Euro in die Produktion von Silanen zu investieren, baut eine Produktionsstätte, Messwarte, Abfüllanlage, Labore und Sozialräume auf 1600 Quadratmetern.

Currenta Der Chempark-Betreiber steckt im Entsorgungs- und -Recyclingzentrum vier Millionen Euro in die Sanierung der Sonderabfallverbrennungsanlage.

In den 470 Meter langen Düker, die Rheinunterquerung zwischen Leverkusen und Köln-Merkenich, investiert Currenta rund zwölf Millionen Euro.

(RP)
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