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Leverkusen Chempark: Investitionen satt - auch in ein neues Parkhaus

Leverkusen · Schleudern statt pressen: Was sich zuerst anhört, als ließe es sich eher im Kreißsaal verorten, ist die Zusammenfassung dessen, wofür Currenta 6,5 Millionen Euro ausgibt - ein neues Behandlungsverfahren, mit dem die Kläranlage in Bürrig seit kurzem arbeitet. Bisher habe mehrfach am Tag manuell gepresst werden müssen, um den Klärschlamm zu entwässern. Jetzt läuft's vollautomatisch mit drei neuen Zentrifugen, die das bisher genutzte Kammerfilter-Pressverfahren ersetzen.

Investitionen Es ist eine Investition, die Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat gestern vorstellte. Es ist nicht die einzige Maßnahme. Lanxess hat schon 60 Millionen Euro für neue Produktionsanlagen bei Saltigo in Leverkusen angekündigt. Insgesamt nennt Grigat für die 51 Unternehmen im Chempark 307 Millionen Euro Investitionen und zusätzlich rund 225 Millionen Euro für Instandhaltungen. Zusammengenommen mehr als eine halbe Milliarde Euro - deutlich mehr als im Vorjahr, da waren es 419 Millionen Euro. "Das große Investitionsvolumen stimmt mich sehr zuversichtlich. Es zeigt, dass sich der Chempark weiter auf einem guten Weg befindet", betonte Grigat.

Bayer Das findet offenbar auch Bayer. Zu den Investitionen in den Industriepark zählt auch dies: Im südlichen Werksteil steckt Bayers Gesundheitssparte HealthCare bis 2020 insgesamt rund 150 Millionen Euro in den Umbau eines bestehenden Produktionsgebäudes samt einer neuen Reinraum- und Gerätetechnik (60 Arbeitsplätze).

Parkhaus Am BayKomm baut Bayer ein neues Parkhaus - vier Stockwerke, 406 Stellplätze hauptsächlich für Mitarbeiter. Etliche Innen- und 56 Außenparkplätze sollen Gästen zur Verfügung stehen. Das soll auch die Attraktivität des BayKomm am Japanischen Garten für Besucher erhöhen. Viele Gäste hat der Chempark an den Standorten. Grigat nannte gestern für 2015 rund 13.500 Besucher - davon allein 8800 am Standort Leverkusen. Viel genutzt: die Samstagstouren übers Werksgelände. Currenta hat mitgezählt: Es waren 760 Teilnehmer, davon 210 in Leverkusen.

Beschäftigte Noch Menschen mehr arbeiten auf dem Areal des früheren Bayer-Werks: Ende September waren 27.695 Menschen beschäftigt. Davon arbeiteten 6328 für Fremdfirmen. Die Zahl der Stammbelegschaft sei leicht von 21.630 auf 21.367 gesunken. Grigat rechnet vor: "Im Chempark wird eine Nettolohnsumme von rund 770 Millionen Euro generiert. Da die meisten Beschäftigten in der Nachbarschaft des Standortes wohnen, geben sie auch hier wieder das Geld aus."

Marode Rheinbrücke Bei aller Rosigkeit von Investitionszahlen: Grigat kam gestern einfach nicht um ein Negativthema drumherum: die marode A1-Rheinbrücke. "Wenn solche Mängel wie die an der Leverkusener Brücke nicht kurzfristig beseitigt werden, könnte das ansonsten positive Image unseres Landes auf Dauer Schaden nehmen. Im Klartext bedeutet das, dass Investitionen woanders gemacht werden und damit die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze woanders hingehen. Wir können nur immer wieder an die Politik appellieren, in notwendige infrastrukturelle Projekte zu investieren", mahnte der Chempark-Manager.

(RP)
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