Leverkusen Chor der Trolle verabschiedet Leiterin Denise Weltken

Leverkusen · Unter dem Motto "Sommer - Liebe - Abschied" feierte der schwedische Chor "de Tokiga Trollen" (zu Deutsch: die verrückten Trolle) lautstark Abschied von seiner Leitung Denise Weltken. "Wir sind heute hier, um Adieu zu sagen. Man sollte nicht leise und verschämt verschwinden, sondern Abschiede immer zelebrieren", sagte sie. Gleich das erste Stück "Smedsvisa" handelte von Wehmut, verbunden mit Freude an die Erinnerung, wie es damals war. Textlich war es ein trauriges Lied, doch die Melodie versprühte Spaß und gute Gefühle. Und genau das wollte Weltken den Zuhörern übermitteln.

Seit 2008 leitete sie den Schlebuscher Chor, der 1998 von David Panten gegründet wurde. Einheitlichkeit, Wohlklang und Präsenz des Chores waren zu Beginn ihrer Schaffenszeit die großen Ziele. Mit Aufforderungen wie "Stellt euch vor, ihr tragt den Kölner Dom auf dem Kopf" oder "Lasst jetzt mal richtig die Diva raushängen", lockte sie aus den Sängern punktgenaue Rhythmen hervor.

Mehr Selbstsicherheit in der musikalischen Führung zu gewinnen, ist ein neues Projekt des Chores. Denise Weltken hatte hierfür bereits einiges mitgegeben. So machte sie den Sängern oftmals Mut, auch mal eine Strophe solo oder im Duett zu singen. Fehler oder Unsicherheiten seien dabei kein Versagen, sondern ein Beitrag zum Erlernen von mehr Führungs-Sicherheit.

Ihre Einstellung trug bereits erste Früchte. Beim Abschiedskonzert am vergangenen Sonntag sangen Mareike Klassen und Martin Masson das Sommerlied "Visa vid vindens änsgar". Melancholisch, gedankenabschweifend erinnern die beiden Solisten an ein Walt Disney Duett - träumerisch wird ein Augenblick zur Ewigkeit.

Zum Programm des A-cappella-Chors gehören traditionelle Volkslieder, geistliche und zeitgenössische Musik aber auch Musical-Stücke oder deftige Trinklieder. Wenn sie gefragt werden, warum sie denn auf Schwedisch singen, antworten die Mitglieder des Chores: "Hast du schon einmal die schwedischen Lieder gehört?" Denn diese Lieder würden das Herz öffnen und viel Wärme und Licht transportieren. "Richtig schwedisch" seien die meisten von ihnen zwar nicht, aber viele haben ihre Liebe zur schwedischen Chormusik entdeckt, als sie vor Ort gearbeitet oder studiert haben.

"Einmal ein Troll - immer ein Troll", so lautet der Abschiedsslogan des Chores. Der Chor selbst möchte sich dennoch weiterentwickeln, auch wenn ein neuer Chorleiter noch nicht präsentiert wurde.

(hawk)
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