Leverkusen City-Turm-Verkauf: Stadt steht vor klarer Mehrheit

Leverkusen · SPD und CDU wollen das Vorhaben stützen, dem neuen Investor zwölf Jahre Mieteinnahmen zu garantieren. Die Bürgerliste ist empört.

 Grünes Licht? SPD und CDU wollen das Vorhaben stützen, dem neuen Investor zwölf Jahre Mieteinnahmen im City-Turm zu garantieren.

Grünes Licht? SPD und CDU wollen das Vorhaben stützen, dem neuen Investor zwölf Jahre Mieteinnahmen im City-Turm zu garantieren.

Foto: Uwe miserius

Wenn in der Sitzung des Leverkusener Stadtrats am kommenden Montag der Verkauf des City-Turms auf der Tagesordnung steht, kann die Leverkusener Stadtverwaltung mit einer breiten Mehrheit für ihre Planung rechnen.

Insbesondere eine Mietgarantie, die die Stadt dem neuen Investor für zwölf Jahre gewähren möchte, hatte in den vergangenen Wochen für einige Kritik gesorgt.

Gestern jedoch stellten sowohl SPD als auch CDU klar: "Wir werden das Konzept mittragen." Denn der Gewinn für die Entwicklung der Innenstadt in der City C. übersteige die bisher geäußerten Bedenken bei weitem.

"Für uns ist klar: Bei einem Projekt von solch entscheidender städtischer Bedeutung, werden wir uns nicht sperren oder gar das Thema in den Oberbürgermeister-Wahlkampf ziehen", erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Peter Ippolito, gestern auf Anfrage.

Eine Leverkusener Augenartzpraxis möchte den City-Turm kaufen: Im Gespräch sind bis zu zehn Millionen Euro. Im Gegenzug will die Stadt zusichern, nach Abschluss einer Sanierung des Gebäudes weitere zwölf Jahre in den drei von ihnen angemieteten Etagen des Hochhauses zu verbleiben. Das hatte im Verwaltungsrat der städtischen Technischen Betriebe (TBL) zuletzt für einigen Ärger gesorgt. Insbesondere die Bürgerliste hatte bemängelt, damit finanziere die Stadt dem Investor quasi die Sanierung des Turmes. Aber auch die CDU-Vertreter hatten Probleme mit der Dauer der Garantie.

Die sollen nun im Rahmen einer Fraktionssitzung,, zu der auch die Verwaltungsrats-Vertreter eingeladen werden, ausgeräumt werden. Denn CDU-Fraktionschef Thomas Eimermacher stellte gestern unmissverständlich klar: "Nach meinem Dafürhalten steht die Leverkusener CDU klar hinter den Plänen des Oberbürgermeisters zum City-Turm." Die Kritik im Verwaltungsrat habe seiner Auffassung nach eher TBL-spezifische Gründe gehabt. Bekanntermaßen will die Führungsspitze der Technischen Betriebe den Umzug ihrer Belegschaft aus dem Turm an die Borsigstraße.

"Diese Unstimmigkeiten werden wir auflösen" ,ist sich Eimermacher sicher. Auch die SPD betont: "Die Stadt zahlt für andere Büros, die sie angemietet hat, teilweise mehr,, als im Cityturm fällig wird." Ein verbleibt dort sei also auch aus wirtschaftlichen Gründen durchaus sinnvoll.

"Entscheidend ist aber", wie Ippolito betont: "Die Sanierung des Cityturms ist der erste Baustein zur Weiterentwicklung der City C. Das tragen wir selbstverständlich mit."

Während die beiden großen Fraktionen also offenbar am selben Strang ziehen, meldeten Grüne und Opladen plus noch Beratungsbedarf an. Markus Pott, der OP-plus-Fraktionschef, verwies zudem auf eine Veranstaltung, bei der Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn den Politikern noch weitere Informationen geben wolle.

Die werden die Bürgerliste wohl auch nicht davon abhalten, das Projekt kritisch zu sehen. "Wir sind für alles, was die City. C. stärkt, offen", erklärte Fraktionschef Erhard Schoofs. Bei einer Finanzierung der Sanierung durch die Hintertür (Mietgarantie) werde man jedoch nicht mitmachen.

(RP)
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