Leverkusen/Düsseldorf Currenta müsste breitere Fahrrinne im Chempark-Hafen ausbaggern

Die Currenta betreibt im Chempark Leverkusen einen der größten Häfen in NRW. 2013 zum Beispiel wurden 2,3 Millionen Tonnen Güter über den Verkehrsträger Wasser umgeschlagen. In Schiffen heißt das: Rund 1600 Schiffe mit Flüssig- und Schüttgut legen pro Jahr im Chempark-Hafen an oder fahren von ihm ab. Bei den Schüttgütern geht es zu 99 Prozent um die Rohstoffanlieferung. Dazu kommen rund 600 Schiffe für den Containertransport.

Sollte der Rhein tatsächlich tiefer gelegt werden, "müssten auch wir Konsequenzen ziehen", sagt Currenta-Sprecher Michael Nassenstein. Denn tut Currenta nichts, könnten Schiffe mit mehr Tiefgang dann den Chempark-Kai nicht mehr ansteuern, denn der hätte noch die derzeitige Tiefe von 2,50 Metern. Noch, so heißt es aus dem Chempark, mache man keine Pläne, beobachte aber den politischen Weg, den die Tieferlegung gehe, genau. Vielleicht hat hinter den Kulissen aber auch schon ein Currenta-Fachmann einen Taschenrechner zur Hand genommen, um zu überschlagen, was die Anpassung des Hafenbereichs kosten könnte.

Fakt ist: Von 2007 bis 2009 hat Currenta die Kaimauer für 4,5 Mio Euro erweitert. "Wir haben insgesamt 35 dieser sehr dicken Festmacher installiert. Die sind für 135-Meter-Schiffe ausgelegt, die größten Schiffe, die auf dem Rhein fahren dürfen", hatte Ralf Nötzke, zuständig für die Infrastruktur im Chempark Leverkusen, im vergangenen Jahr betont. Die großen Schiffe hätten viel Wumms, Nötzke sprach von 300 Kilonewton Zugkraft. "Wir haben die Kaimauer deswegen rückwärtig bis in den Chempark verankert." Die Currenta hat sie mit 400 rund 15 Meter langen Dübeln verstärkt. Erfahrung mit Höhenlagen-Ausgleich unter Wasser hat Currenta schon: Der Chempark-Hafen reicht 40 Meter in den Fluss hinein. Den Bereich hat Currenta vom Wasser- und Schifffahrtsamt gepachtet. Einmal im Jahr gebe es eine Peilung. Nach deren Auswertung werde, falls nötig, die Höhenlage zwischen Schifffahrtsrinne und Hafenbereich ausgeglichen, hatte Nötzke erläutert.

Für den von Currenta und Bayer geplanten Düker, den Rohrleitungstunnel unter dem Rhein, spiele die Tieferlegung keine Rolle, betont Nassenstein. Durch den Tunnel sollen neun Meter unter dem Rhein (jetzige Tiefe) Stoffe, unter anderem Kohlenmonoxid, transportiert werden . Weder für die Sicherheit noch für alles andere hätten die 30 Zentimeter Relevanz.

(RP)
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