Leverkusen Currenta: neuer Rheintunnel bis Ende 2016 - "alter Düker ist sicher"

Leverkusen · Chempark-Betreiber Currenta steckt mitten in den Planungen für einen neuen Rohrleitungstunnel ("Düker") unter dem Rhein. Das Unternehmen werde in Kürze die entsprechenden Genehmigungsanträge einreichen, meldete Currenta jetzt. Konkret sollen die Anträge wohl Ende Juli/Anfang August bei den Behörden eingereicht werden.

 Zehn Rohre bündelt der Düker, durch eines wird CO transportiert.

Zehn Rohre bündelt der Düker, durch eines wird CO transportiert.

Foto: UM

"Der Rohrleitungstunnel ist für den Chempark Leverkusen von großer Bedeutung, da der Standort durch ihn mit wichtigen Rohstoffen versorgt wird", erläutert Chemparkleiter Dr. Ernst Grigat. Die neue Rheinunterquerung soll - anders als der bestehende Düker - begehbar sein - unter anderem für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Grigat: "Zielsetzung des Projektes ist, dass der neue Tunnel in der zweiten Jahreshälfte 2016 in Betrieb geht." Kosten: im unteren zweistelligen Millionenbereich, sagt Currenta. Martin Wolf, Programmleiter Rohstoffverbund bei Bayer MaterialScience, ergänzt: "Wir hoffen, dass wir bis Anfang 2015 die Genehmigung bekommen."

Bis der neue Tunnel gebaut ist, wird der jetzige Düker zum Transport weiter genutzt - unter anderem auch des giftigen Gases Kohlenmonoxid (CO). Als die Pläne für die neue Rheinunterführung Anfang des Jahres bekannt wurden, hatten Pipeline-Gegner protestiert. Vorwürfe waren laut geworden, der derzeitige Düker roste, die Sicherheit, dass kein CO-Gas austrete, sei nicht mehr gegeben.

Im Frühjahr hat Currenta nun fünf Rohrleitungen im Düker und entlang der gesamten Pipeline geprüft. "Die Ergebnisse zur CO-Rohrleitung wurden vom TÜV Rheinland als unabhängigem Sachverständigen bewertet und bestätigen ihre Sicherheit", betont das Unternehmen. Im Gutachten heiße es: "Gemäß den bislang auf der Basis der Untersuchungen vorliegenden Erkenntnissen befinden sich in der untersuchten Rohrleitung gegenwärtig (2014) keine Stellen, die die Sicherheit der Leitung im Betrieb in Hinblick auf Festigkeit, Lebensdauer oder Restwanddicke bzw. Leckagegefahr beeinträchtigen."

Allerdings wurden im Tunnel an der CO-Rohrleitung punktuelle Korrosionsstellen gefunden. Die Betriebssicherheit sei aber weiter gewährleistet, urteilte der TÜV, berichtet Currenta. "Das gilt ebenso für das bis Ende März in der Rheinuntertunnelung für CO genutzte Teilstück, das derzeit als Reserve dient." Der TÜV empfiehlt die nächste Prüfung der CO-Rohrleitung für 2016. Auch die Wasserdruckprüfung der CO-Leitung habe die Sicherheit der Leitung bestätigt, heißt es weiter.

Eine Wasserstoff-Rohrleitung wurde vorsorglich außer Betrieb genommen, weil sich eine fehlerhafte Stelle unter dem Rhein gezeigt habe, die nicht instandgesetzt werden kann.

(RP)
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