Leverkusen Das lange Warten auf die Wupperstelen

Leverkusen · Nahezu sieben Jahre hat es bis zur Komplettierung gedauert. Seit ein paar Monaten sind die Info-Stelen an der Wupper endlich fertig. Sie sollen auf Lokalhistorie hinweisen - und haben doch selbst schon ein gerüttelt Maß an eigener Geschichte auf dem Buckel.

 Eine der nun kompletten Stelen an der Himmelsleiter in der Opladener Rehbock-Anlage. Die Infostelen gehören zum Projekt "Wupperwandel" innerhalb der Regionale 2010.

Eine der nun kompletten Stelen an der Himmelsleiter in der Opladener Rehbock-Anlage. Die Infostelen gehören zum Projekt "Wupperwandel" innerhalb der Regionale 2010.

Foto: Uwe Miserius

Wer war dieser Max Römer, nach dem die Villa Römer oberhalb der Wupper ihren Namen trägt? Das Landratsamt auf dem Frankenberg, die Landwirtschaftsschule, der Friedenberger Hof, das Waldhaus Römer, die ehemalige Villa Voos mit Nebengebäude am Berliner Platz, die ehemalige Weskott'sche Villa am Fürstenbergplatz und das Wohnhaus des Landrats Lucas in der Haus-Vorster-Straße - sehen alle schön aus. Aber welche Historie steckt in ihnen?

Antworten auf derlei Fragen zu früherem Leben an der Wupper in Leverkusen geben seit einiger Zeit die Informationsstelen entlang des Flusses, so etwa in der Rehbock-Anlage in Opladen. Sie gehören zum Regionale-2010-Projekt "Wupperwandel". Und haben seit Jahren für Unmut in der Politik gesorgt. Denn: "Seit gut fünf Jahren haben die Stelen an sich schon an der Wupper gestanden", erinnert Lucas Melzig, CDU-Fraktionschef in der Bezirksvertretung II.

Allerdings nackt - sprich: nur die reinen 2,50 Meter hohen Pfähle ohne die Infotafeln mit eingeätzten Bildern und Karten. Gekostet haben die Stelen mehr als 30.000 Euro, merkt Melzig an. "Zwischenzeitlich sind sie schon mehrfach beschmiert und mit Graffiti besprüht worden, das wurde dann später wieder saubergemacht. Und Bürger haben uns immer wieder angesprochen, ob überhaupt und wenn ja, wann denn an die Pfähle mal eine Beschilderung angebracht wird", erzählt der Opladener Politiker. Die Hinweise, etwa zwischen Himmelsleiter und Düsseldorfer Straße, seien dazu da, "an die Geschichte zu erinnern, einen Bezug zur Vergangenheit herzustellen. Das findet in der Bahnstadt ja auch gezielt mit Hinweisen statt." In der Rehbock-Anlage seien viele Spaziergänger unterwegs, teils ortsfremde. "Für die ist es sicher interessant, mehr über die Geschichte der Gegend zu erfahren." Und weiter: "In Leichlingen ist das Projekt zügig umgesetzt worden, dort stehen an der Wupper seit fünf Jahren die Schilder. Da fragt man sich, warum das in Leverkusen jahrelang gedauert hat." Zuständig fürs Anbringen der Info-Plaketten ist die Stadt.

2016 sagte die Verwaltung zu, zum Ende des Jahres würden die Plaketten montiert. Das klappte nicht. Die Stadt nannte im vergangenen Jahr Ende Mai 2017 als Montagetermin. Einen Monat später war noch nichts passiert. Damals hieß es, der Auftrag sei Anfang Mai an die Druckerei vergeben worden, die habe für die Herstellung länger benötigt, wolle aber Anfang Juli liefern. Warum das ganze Projekt sich über Jahre hingezogen hat, konnte die Stadt gestern vorerst nicht beantworten.

(RP)
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