Leverkusen David Froessler soll Hitdorf nach vorne bringen

Leverkusen · David Froessler spricht fünf Sprachen und hat nahezu jedes Land in Europa bereist. "Im Moment bin ich dabei, Rumänisch zu lernen", erzählt der 58-Jährige. "Allerdings habe ich dafür nicht so viel Zeit." Denn der Ingenieur, der ein Stadtplanungsbüro in Düsseldorf hat, ist seit sieben Wochen Stadtteilmanager von Hitdorf. Zwei Tage die Woche steht er nun Bürgern, Vereinen und Geschäftsleuten als Ansprechpartner in seinem Büro in der Hitdorfer Stadthalle zur Verfügung, um mit ihnen den Stadtteil schöner zu machen. Am Mittwoch, 29. März, will er sich um 19 Uhr in der Stadthalle offiziell vorstellen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen.

 Stadtteilmanager David Froessler hat jahrelange Erfahrungen darin, Stadtviertel attraktiver zu gestalten. In Hitdorf sieht er viel Potenzial.

Stadtteilmanager David Froessler hat jahrelange Erfahrungen darin, Stadtviertel attraktiver zu gestalten. In Hitdorf sieht er viel Potenzial.

Foto: Uwe Miserius

"Ich bin begeistert von Hitdorf - der dörflichen Struktur und der außergewöhnlichen Lage am Rhein", sagt der Raumplaner. Anfangs sei er deshalb etwas irritiert gewesen, dass dafür ein Quartiersentwickler gesucht wurde. "Aber es ist gut, dass Hitdorf schon so früh in ein Förderprogramm gekommen ist. Denn im öffentlichen Raum gibt es durchaus Verbesserungsbedarf. Die Straßen und der Hafen zum Beispiel sind in die Jahre gekommen und sehen nicht mehr so schön aus."

Froessler ist nach eigenen Angaben ein Stadtliebhaber. Zehn Jahre lang hat der Wahl-Düsseldorfer europaweit als Berater für Quartiererneuerungen im Rahmen von EU-Projekten gearbeitet. "In Rom haben wir junge Arbeitslose dabei unterstützt, am Strand Kioske zu betreiben, in Sizilien und auf Rhodos haben wir alte Töpfertechniken und Handwerkskünste wiederbelebt und damit Existenzgründungen gefördert. Und in Belfast haben wir uns während der Unruhen und Schießereien überlegt, wie die Kinder sicher zur Schule kommen können."

Seit 2005 betreut David Froessler, der aus Bergisch Gladbach stammt, das von Bund und L and geförderte Netzwerk "Stadtumbau West" in NRW. 20 Städte haben sich dafür zusammengeschlossen. Leverkusen war von Anfang an dabei - "über das Projekt Neue Bahnstadt Opladen", erklärt der Ingenieur. Die Chemiestadt kennt er bereits aus seiner Kindheit. "Mein Onkel Jakob hatte in Schlebusch einen Getränkehandel." Bei den Auslieferungsfahrten habe er ihn ab und zu begleiten dürfen.

Hitdorf hingegen hat Froessler erst jetzt kennengelernt. "Ich bin gerade dabei, mich mit den verschiedenen Vereinen und Aktiven zu treffen", berichtet er. Und er sei erfreut, zahlreiche motivierte Menschen zu erleben. "Es gibt schon viele Ideen für Hitdorf." Die gelte es, auf Fördermöglichkeiten zu überprüfen und weitere zu entwickeln. Sein Vertrag laufe über vier Jahre, sagt Froessler. "Da kann man einiges bewegen."

(sug)
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