Postskriptum Der kleine Stresstest für Leverkusen

Leverkusen · Die Stadt muss offenbar ihre Baustellen-Informationspolitik gegenüber Unternehmen verfeinern. Derzeit gibt es einige Klagen über schlechte Kommunikation.

Die sechswöchige Vollsperrung der Schlebuscher Straße in der Fixheide hat offenbar einige Geschäftsleute hart an den Rand des Zumutbaren gebracht. Gerade einige Unternehmen im "Straßendorf" Alkenrath leben viel von den "durchreisenden" Kunden. Aldi und Kaufpark in der Fixheide werden diese kundenarmen Zeiten wahrscheinlich besser verkraften können, obwohl gerade diese beiden Geschäfte auch schon während der monatelangen Kanalbauphase leiden mussten.

Bäckerei-Unternehmerin Sabine Newzella verweist aber mit Recht auf den eigentlichen Stresstest für einige Geschäftsleute hin, wenn in Wiesdorf der Umbau des Busbahnhofes läuft. Während dieser Zeit werden die Buslinien vom Busbahnhof weg auf die Haltestellen am Forum-Kreisverkehr und an die Wöhlerstraße verlegt. Damit fallen wahrscheinlich viele Busfahrgäste als potenzielle Kunden der Geschäfte zwischen Bahnhof und City weg. Das könnte die direkt am Busbahnhof gelegenen Läden genauso negativ treffen wie die Geschäfte auf dem Rialto-Boulevard. Hoffentlich funktioniert die Informationspolitik der Stadt gegenüber den Geschäftsleuten einwandfrei. Immerhin sind die ersten Maßnahmen schon in knapp einem halben Jahr geplant.

Die Unternehmen werden einen langen finanziellen Atem benötigen. Einen rechtlichen Anspruch auf städtische Unterstützung oder Ausgleichszahlungen gibt es nicht. Wer einmal die Geschäftsleute an Kölner U-Bahn-Baustellen befragt hat, erfährt schnell, wie schwer das Überleben an Großbaustellen sein kann. Die Vollsperrung der Schlebuscher Straße war nur ein kleiner Stresstest für Leverkusen. Ein weiterer, allerdings in Sachen Verkehrsfluss, läuft an diesem Wochenende mit der Komplettsperrung der Leverkusener Rheinbrücke. Da heißt es jetzt: "Kopf hoch und durchhalten."

(RP)
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