Kommentar Der Krach kommt von allen Seiten

Leverkusen · Im Sommer nerven viele Lärmquellen: krakelige Rededuelle vor Kneipentüren und fröhliche Biergartenbesucher, die Flugzeuge des Leverkusener Luftsportclubs, die Party in Nachbars Garten, tageweise diverse Kirmesveranstaltungen oder auch mal das Kölner Festival "Summerjam" - und natürlich die Belastung durch den Autoverkehr. Im Dauerfeuer der Kritik stehen allerdings die Motorradfahrer. Diese Fans der meist PS-starken Zweiräder werden oft als Raser und Krachmacher abqualifiziert.

Unter dieses Pauschalurteil fallen dann Motorradfahrer wie Zahnärzte, Polizisten, Schlosser, TÜV-Mitarbeiter, Sparkassenvorstände, Studenten, Schüler, EVL- oder Stadtmitarbeiter und in Leverkusen sogar Pfarrer, die sich ab und an aufs Motorrad schwingen. Also der Querschnitt der Gesellschaft, wobei die Quote der Frauen zunimmt. Die meisten von ihnen fahren ordentlich, kurven gesetzestreu durch das Bergische Land.

Zugegeben: Es gibt zu viele Vertreter der Heizerfraktion, die ihre Motoren gern an der Drehzahlgrenze bewegen. Das schmerzt im Ohr. Auch die Fans bollernder Motorräder überschreiten zu oft das zulässige Limit. Diese Minderheit der Lärmfraktion gilt es zur Vernunft zu bringen. Ansonsten drohen wie in anderen Regionen zunehmend Streckensperrungen. Denn wer neben einer beliebten Motorradstrecke wohnt, findet die Dauerbelastung gar nicht spaßig. Verständlich. (US)

(RP)
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