Leverkusen Der Mathe-Missionar will sich zurückziehen

Leverkusen · Mathematik nicht nur etwas für Zahlenfreaks, sondern ebenso sehr nützlich für alle, die gerne Weihnachtssterne basteln. Wie man Exemplare mit sechs, neun oder gar 16 Ecken konstruiert, zeigte Heinz Klaus Strick gestern in seinem Vortrag zur Preisverleihung bei der Regionalrunde der 55. Mathematik-Olympiade. In der DDR erfunden, schwappte der Wettbewerb nach dem Mauerfall auch in den Westen. Als damaliger Schulleiter des Landrat-Lucas-Gymnasiums hat Strick ihn vor 21 Jahren nach Leverkusen geholt. Seitdem wird regelmäßig in allen Klassenstufen getüftelt und geknobelt, denn Rechnen alleine reicht nicht, um die schwierigen Aufgaben zu lösen. Um in diese zweite Olympiade-Runde aufzusteigen, ist eine besondere Begabung erforderlich. Die Jahrgangsbesten, bei Punktgleichheit zwei Schüler, werden Ende Februar nach Dortmund fahren, um ihre Stadt beim Landeswettbewerb zu vertreten. Das sind: Finn Gärtner (Stufe 5), Fabian Steinmetz und Ben Lyttek (Stufe 6), Linus König (Stufe 7), Richard Kuhlmann (Stufe 8), Arne Lenzinger (Stufe 9), Finn Eckstein und Philipp Ligtenberg (Stufe EF), Simon Jäger und Carolin Mayer (Stufe Q1). Neben der Teilnahmeurkunde erhielten sie einen von Stricks immerwährenden Mathekalendern und seine neuste Veröffentlichung. Darin hat er Probleme aus den Kalendern näher erläutert.

 Mathematiklehrer i.R. Heinz Klaus Strick versteht es, die Jugend für Rechnen und mehr zu begeistern.

Mathematiklehrer i.R. Heinz Klaus Strick versteht es, die Jugend für Rechnen und mehr zu begeistern.

Foto: Matzerath

Gestern hielt Strick zum letzten mal einen Vortrag vor jungen Mathe-Siegern. Acht Jahre nach seiner Pensionierung will er sich zurückziehen und zugleich die Produktion seiner Mathematik-Kalender einstellen, von denen er Jahr für Jahr acht unterschiedliche Exemplare für verschiedene Altersstufen herausgegeben hat. Überschrieben sind sie mit seinem Lebensmotto "Mathematik ist schön" und wollen Lust machen, sich näher mit dem Fach zu beschäftigen.

Heinz Klaus Strick versteht sich als Mathe-Missionar und ist gleichzeitig Botschafter des Friedensdorfes Oberhausen, für das er den Reinerlös seiner Veröffentlichungen bestimmt hat. 135 000 Euro hat er in den vergangenen acht Jahren an die Einrichtung überwiesen. Dort erholen sich versehrte Kinder aus Kriegsgebieten, die zur Behandlung nach Deutschland kamen.

(mkl)
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