Leverkusen Der Sensenhammer sucht tüchtige neue Schmiede

Leverkusen · Das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer sucht händeringend tüchtige Männer und Frauen, die das Handwerk des Schmiedens erlernen wollen - und im Zuge dessen dann auch für Schmiedervorführungen im Museum zur Verfügung stehen. Bewerber sollten dafür allerdings einiges mitbringen. Die Schmiedekunst sollten sie schon ein wenig erlernt, vor einem heißen Ofen gestanden und eine Zange in der Hand gehalten haben. "Wichtig ist natürlich auch: keine Angst vor dem Feuer", betont Museumsleiter Wilhelm Matthies. Über allem steht aber wohl eines: dass sich die Bewerber innerhalb der Woche, von Dienstag bis Donnerstag, 10 bis 13 Uhr Zeit nehmen können.

Leverkusen: Der Sensenhammer sucht tüchtige neue Schmiede
Foto: RM).

Angelernt werden die Interessierten von Siegfried Seiler Vor rund 40 Jahren erlernte er selbst das Handwerk, arbeitete dann Vollzeit in der damaligen Sensenfabrik. Geht es nach den Betreibern und Helfern im Museum, gibt es wohl kaum einen besseren Lehrer. "Das Schmieden einer Sense ist nicht einfach. Doch er kennt jeden Handgriff", lobt Gisela Schäperclaus. Die Vorsitzende des Fördervereins sagt, es habe in der damaligen Zeit bis zu sechs Jahre gedauert, bis die volle Ausbildung abgeschlossen gewesen sei. "Das ist eine wirklich feinfühlige Arbeit." Momentan wird die Schmiedekunst drei bis vier weiteren Freiwilligen beigebracht. Noch können die Lehrlinge während der Vorführungen nicht gänzlich alles alleine in die Hand nehmen. Die Arbeit muss immer einer der erfahrenen Schmiede beaufsichtigen.

Die Not kann nicht sonderlich groß sein bei bis zu vier Lehrlingen, könnte man meinen. Doch: "Viele springen ab", erzählt Schatzmeisterin Renate Steudel. Das sei wohl heute so, auch andere Vereine hätten zu kämpfen. Schließlich ginge mit dem ehrenamtlichen Engagement auch Verantwortung einher.

Im bestmöglichen Fall kommen die Bewerber einmal in der Woche, um in der Ausbildung voranzukommen. Da das jedoch utopisch ist, reicht es auch alle 14 Tage - aber nicht weniger. "Sonst muss man mit dem Lernen immer wieder von vorne anfangen", betont sie.

Weitere Infos 0214 5007268 oder wilhelm.matthies@sensenhammer.de.

(brü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort