Leverkusen/Rhein-Berg Designierter Kreis-Dezernent Gerd Wölwer (Grüne) will Ratssitz in Leverkusen behalten

Leverkusen/Rhein-Berg · So richtig glücklich war er nicht, der vermutlich neue Dezernent für Umweltschutz und Bauaufsicht im Rheinisch-Bergischen Kreis: Gerd Wölwer, ehrenamtlicher Bürgermeister und Grünen-Ratsherr in Leverkusen, hätte es lieber gesehen, wenn seine geplante berufliche Veränderung noch nicht den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hätte: "Sie wissen doch: In der Politik ist es wie vor Gericht und auf Hoher See - man ist in Gottes Hand", sagte Wölwer gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Und die Politik müsse ihn schließlich erst noch in seine neue Position wählen.

 Bezeichnet Leverkusen als Stadt, die ihm"politisch und persönlich sehr ans Herz gewachsen" sei: Nicht zuletzt auch daher, will Gerd Wölwer (Grüne) im Stadtrat bleiben.

Bezeichnet Leverkusen als Stadt, die ihm"politisch und persönlich sehr ans Herz gewachsen" sei: Nicht zuletzt auch daher, will Gerd Wölwer (Grüne) im Stadtrat bleiben.

Foto: partei (Archiv)

Allerdings bestätigte der Leverkusener auch: Sofern alles nach Plan läuft, wird der Verwaltungsbeamte am 10. Dezember diesen Jahres zum neuen Leiter des Dezernats IV in der Kreisverwaltung Bergisch Gladbach gewählt. Der bisherige Dezernent Thomas Merten geht zum Jahresende in den Ruhestand.

Aus politischen Kreisen in Bergisch-Gladbach war die Nachricht am Wochenende bereits bestätigt worden. Die Grünen, die seit 2014 mit der CDU ein Bündnis im Kreis bilden, hätten für die Position ein Vorschlagsrecht, hieß es. Da sei Wölwer ins Spiel gebracht worden: "Und er hat auf jeden Fall eine Mehrheit", betonten gleich mehrere Beteiligte, die allerdings namentlich nicht genannt werden wollten.

Wölwer selbst ließ schon einmal durchblicken, dass er sein Ratsmandat in Leverkusen gerne weiter ausüben möchte. "Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum ich das nicht tun sollte", argumentierte der Politiker. Wichtig sei es für ihn allerdings, eventuelle künftige Interessens-Kollisionen auf jeden Fall zu vermeiden.

Wölwer ist zurzeit außer im Stadtrat noch im Bürger- und Umweltausschus vertreten sowie in den Aufsichtsgremien des Müllentsorgers Avea (Gesellschafterversammlung) und der Energieversorgung Leverkusen (EVL) präsent (Aufsichtsrat).

Bis Juni vergangenen Jahres saß er zudem noch im Bau- und Planungsausschuss sowie dem Betriebsausschuss Sportpark Leverkusen . "Da ich aber noch nicht genau weiß, wie der Zuschnitt meines neuen Dezernats aussehen wird, kann ich jetzt natürlich auch noch keine Festlegung darüber treffen, wo ich mich in Leverkusen weiter einbringen kann und auf welchen Themenfeldern ich mich zurückziehen werde", kündigte der Grünen-Politiker schon jetzt an.

Wölwer - Jahrgang 1954, verheiratet - ist zurzeit noch Amtsleiter für Bildung, Standortentwicklung und regionale Projekte bei der Kreisverwaltung des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Er war Gründungsmitglied der "Alternativen Grünen Liste (AGL)" und ist seit 1979 in der Partei. Auf die Frage, warum er bei den Grünen aktiv ist, hat er auf deren Homepage im Internet geantwortet: "Keine andere Partei hat wie die Grünen so viele richtige Antworten auf wichtige Zukunftsfragen und Konzepte zur wirklichen Lösung von Problemen. Oft wurden wir für diese Lösungsvorschläge zuerst als Phantasten abgestempelt, später ernst genommen und dann kopiert."

Über die Bedeutung seiner Stadt für ihn sagt der Bürgermeister, Leverkusen sei ihm "politisch und persönlich sehr ans Herz gewachsen". Außerdem: "Damit sind die Grünen nach vielen Jahren wieder in diesem wichtigen repräsentativen Amt vertreten." Geht alles glatt, dann bald noch in einem weiteren. . .

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort