Analyse Die Bahnstadt bewegt 13 Autos und mehr

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen hat am Donnerstagmittag 13 Falschparker am Bahnhof Opladen abschleppen lassen, viele weitere mit Knöllchen bestraft. Für das Abschleppen sind rund 150 Euro pro Wagen fällig, dazu kommen 25 Euro Knöllchen, die städtische Bearbeitungsgebühr und die Kosten für die Taxifahrt zum Betriebshof des Abschleppunternehmens in der Fixheide. Macht zusammen rund 200 Euro. Die Fahrzeuge standen auf einem städtischen Parkplatz neben der Gütergleisstrecke, der seit Donnerstag zum großen Teil gesperrt ist.

 Die Stadt ließ 13 Pkw nahe Bahnhof Opladen abschleppen. Kostet mit Knöllchen und Taxi rund 200 Euro.

Die Stadt ließ 13 Pkw nahe Bahnhof Opladen abschleppen. Kostet mit Knöllchen und Taxi rund 200 Euro.

Foto: Miserius/US

Der Platz wird für den Bau der Rampe zur neuen Fußgängerbrücke gebraucht, die demnächst zu den Bahnsteigen am Bahnhof Opladen führen wird. Die Brücke dient auch als Ersatz für den Tunnel zwischen Bahnhofstraße und Lützenkirchener Straße.

 Die Beschilderung ist eindeutig.

Die Beschilderung ist eindeutig.

Foto: Schütz, Ulrich (us)

Die Frage ist, ob dieses Massenabschleppen gestern wirklich nötig war. Rechtlich scheint die Stadt einwandfrei richtig zu liegen. Die Teilsperrung des Parkplatzes war seit Tagen durch eindeutige Beschilderung angezeigt. Trotzdem standen gestern ca. 25 Pkw im absoluten Halteverbot. Die abgeschleppten Pkw trugen Kennzeichen vorwiegend aus Nachbarstädten, aber auch aus Berlin und Polen.

War die Maßnahme bürgerfreundlich, war sie unvermeidbar? Hätte die Stadt nicht einen Tag Puffer einbauen können? "Glauben Sie wirklich, dass eine solche Maßnahme geholfen hätte?", fragte gestern Stadt-Mitarbeiter und Brückenexperte Ulrich van Acken zurück. "Glauben Sie, am nächsten Tag hätten weniger Autos auf dem gesperrten Parkplatz im absoluten Halteverbot geparkt?" Es tue ihm leid um jeden Betroffenen, "aber irgendwann müssen wir ja den Baustellenbereich frei bekommen". Ein "Opfer" konnte wenigstens das Taxi sparen: Der letzte Abschlepper nahm ihn mit zum Betriebshof.

Schimpfen werden jetzt alle, die nach dem Abschleppgeschehen doch keine Baumaschine auf dem neuen Baustellengelände sehen. Die Erklärung: "Zunächst erfolgt die Vermessung, das Bestimmen von Höhen", sagte van Acken, "dazu muss die Fläche autofrei sein."

Bislang organisierte die Bahnstadt-Gesellschaft die größte Baustelle der Stadt auf dem weitgehend abgeschirmten Gelände der ehemaligen Bahnwerkstätten. Die riesigen Veränderungen mit Abriss von Bahnhallen, Sanierung von Wasserturm und Magazin und Bau eines neuen Stadtteils zwischen Quettingen und Opladen liefen bislang relativ unbeobachtet ab. Mit dem Bau der Brücke am Bahnhof verlagern sich die Arbeiten in öffentlich genutzte Bereiche. Speziell auf die Nutzer des Bahnhofs und die Passanten des Tunnels kommen fast täglich Veränderungen zu. Da gilt es ab sofort sehr aufmerksam zu sein.

(RP)
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