Leverkusen Die Baupläne für die Auermühle sorgen weiterhin für Ärger

Leverkusen · Auf einer Bürgerversammlung stellten Stadtplaner die möglichen Bebauungsvarianten für das ehemalige Schlebuscher Freibad vor. Es gab teils heftige Kritik am geplanten Parkhaus.

 Für das Gelände des alten Freibades hat die Stadt drei grundsätzliche Bebauungsvarianten vorgelegt. Es sind Denkanstöße, keine fertigen Pläne.

Für das Gelände des alten Freibades hat die Stadt drei grundsätzliche Bebauungsvarianten vorgelegt. Es sind Denkanstöße, keine fertigen Pläne.

Foto: Stadt

Heiße Diskussionen gab es am Dienstagabend über die Weiterentwicklung des Geländes "Auermühle". Der Sportpark Leverkusen (SPL) hatte in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Stadtplanung zu einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula der Gesamtschule Schlebusch eingeladen. Veröffentlicht wurde die Tragfähigkeitsuntersuchung, die Potenziale des Geländes "Auermühle" für eine weitergehende nachhaltige, positive Stadtentwicklung untersuchte und Nutzungsalternativen skizzierte.

 Das Freibadgelände aus der Luft gesehen: Es liegt wunderschön idyllisch zwischen Dhünn und Dhünnberg.

Das Freibadgelände aus der Luft gesehen: Es liegt wunderschön idyllisch zwischen Dhünn und Dhünnberg.

Foto: RP

Insgesamt wurden drei verschiedene Konzepte vorgestellt. Je nachdem wäre Platz für bis zu 43 Wohnungen. Allerdings wurde schnell deutlich, dass es wohl bei nur zwei Vorschlägen bleiben wird. Auf politischer Ebene wurde die dritte Variante bereits ausgeschlossen. Sie ermöglichte zwar am meisten sozialen Wohnungsbau, aber dadurch hätte das Gelände an Grünflächen verloren.

Die beiden anderen Konzepte ähneln sich sehr. Ein Ärztehaus, eine Kita, mehrere Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie ein Parkhaus sollen auf dem Gelände entstehen. Die Dhünnaue bleibt unangetastet, und ein großer Park mit einem Wasserspielplatz soll für die Anwohner gestaltet werden. Großes Problem beider Varianten scheint das Parkhaus zu sein - zumindest für die Anwohner. "Wie soll das denn alles funktionieren?", fragte ein empörter Bürger, der deutlich machte: "Das Parkhaus soll hauptsächlich für das Klinikum gebaut werden, weil es sich aus Kostengründen weigert, ein Parkhaus auf dem eigenen Gelände zu bauen. Darunter müssen die Anwohner leiden, das kann nicht sein."

Ein weiterer Teilnehmer fragte nach, wie viele Wohnungen und Arbeitsplätze dadurch entstehen und auf welcher Grundlage die Tragfähigkeitsuntersuchung steht. "Geht es nach Variante eins, werden neun Einfamilienhäuser und rund 32 Wohnungen in fünf Mehrfamilienhäuser gebaut", lautete die Antwort von Verena Heinz von der "Stadt & Regierungsplanung Dr. Janßen GmbH". "Das bedeutet, es geht hier grob Überschlagen um rund 80 bis 100 Personen. Dafür also der ganze Aufwand.", kam als hämische Antwort zurück. Tatsächlich wird bereits seit gut zwei Jahrzehnten immer wieder über die Weiterentwicklung des Geländes "Auermühle" gesprochen. Seit 2011 gibt es konkrete Pläne zur Bebauung der Fläche. Bis allerdings der erste Spaten sticht, dauert es wohl noch eine Weile: "Wir sind noch nicht im Planungsprozess. Es geht jetzt rein um die Frage, ob das Projekt einen positiven Erlös abwirft und wirtschaftlich tragbar ist. Bis der erste Bagger anrollt, werden sicherlich noch mindestens drei Jahre vergehen", erläuterte Dr. Daniel Zerweck von der Stadtplanung Leverkusen.

(hawk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort