Leverkusen Die City war voll zum Herbstmarkt ohne Herbst

Leverkusen · Dem Titel des Wochenendes nicht ganz gerecht wurde das Angebot auf dem Herbstmarkt. Der verkaufsoffene Sonntag zog Publikum an.

 Gestern war's zwischen den Ständen auf dem Wiesdorfer Platz voll. Neben dem Marktangebot lockte der verkaufsoffene Sonntag.

Gestern war's zwischen den Ständen auf dem Wiesdorfer Platz voll. Neben dem Marktangebot lockte der verkaufsoffene Sonntag.

Foto: Uwe Miserius

Es war Herbstmarkt in der Wiesdorfer City - und rundherum quälten sich die Autofahrer auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Die Anzeige der Rathaus-Galerie zeigte am Nachmittag noch magere zwölf Plätze an, auf dem Abbiegestreifen sammelte sich ein Stau, mancher Autofahrer testet da auch nochmal schnell seine Hupe auf Funktionstüchtigkeit. Ob Samstagnachmittag zwischen beiden Ereignissen ein Zusammenhang bestand, blieb offen: In der Fußgängerzone schlenderten zwar einige Besucher, voll wirkte es aber nicht. Die übrigen verteilten sich offenbar auf die Geschäfte beim üblichen Samstagseinkauf.

Gestern war's dann richtig knallvoll in den City-Parkhäusern. Eingeweihte wissen: Die Veranstaltung in der Innenstadt ist um den verkaufsoffenen Sonntag bereichert. Und der läuft in der City irgendwie immer und zieht Kundschaft auch aus der größeren Umgebung an.

Dass es sich um einen Herbstmarkt handelte, zwischen dessen Name und Angebot es eine Verbindung geben könnte, war teils etwas schwer auszumachen. Wenigstens war am Freitag kalendarischer Herbstanfang. Vieles vom Angebot der Stände hätte ebenso in Frühling, Sommer oder Winter gepasst - etwa die Händler für Türreparaturen und bunte Luftballons.

Wer sich für Obst und Gemüse, Topfpflanzen und Schnittblumen interessierte, kam allerdings in der City voll auf seine Kosten: Gleich mehrere große Händler priesen die jahreszeitlich typischen Chrysanthemen-Töpfe in allen Größen und Farben an, dazu etliche Zimmerpflanzen und Blumengestecke und eine Auswahl an Kürbissen aller Art.

Gut kam auch die Sektbar beim Kaufhof an: Nachmittags scheint dort immer wohlig die Sonne in den Eingangsbereich, an Stehtischen lässt sich's bei einem Gläschen prickelnden Inhalts angenehm plaudern. Das ist seit einigen Jahren eine feste Wochenend-Institution, hat also direkt nichts mit dem Herbstmarkt zu tun.

Besucher, die den Wiesdorfer Platz von dort Richtung Rathaus-Galerie entlangschritten, fanden den Herbst eben nur vereinzelt thematisch wieder zwischen einem Bürstenmacher und einem Messerexperten aus Solingen, Tischdecken, Kosmetik und polnischen Räucherspezialitäten bis hin zum Stand mit selbstgefertigten Tiffany-Dekostücken in Nachbarschaft zu einem Bekleidungs-Händler. Dazu reihten sich die Buden mit Pommes, Reibekuchen und Co. ein und mittendrin die Helfer der Bundestagskandidaten auf Kugelschreiber-Verteilmission. Nicht wirklich ersichtlich war ein Angebot an Weinen. Die Werbegemeinschaft hatte Anfang des Jahres angekündigt, man wolle versuchen, einen Weinmarkt an das Herbstwochenende anzugliedern.

Die nächste Veranstaltung mit verkaufsoffenem Sonntag (1. Oktober) ist übrigens schon in knapp einem Monat, dann unter dem Titel Musikfest.

(inbo)
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