Leverkusen Die "Koornjonge" holen achten Kegeltitel in Folge

Leverkusen · Seit gestern stehen sie ganz offiziell fest: die besten Kegler, die Leverkusen zu bieten hat. Bereits seit den 1960er Jahren werden die besten Freizeitsportler an den kleinen, bunten Kugeln geehrt. Ein Daueranwärter auf den Mannschaftstitel bei den Herren ist die Mannschaft "Koornjonge", die sich regelmäßig in Opladen trifft und zuletzt siebenmal hintereinander die Stadtmeisterschaft gewann.

 Pokale und Urkunden regnte es gestern für die Leverkusener Stadtmeister im Kegeln.

Pokale und Urkunden regnte es gestern für die Leverkusener Stadtmeister im Kegeln.

Foto: Uwe Miserius

Und auch dieses Mal setzten sie sich gegen zwölf weitere Teams durch. Eine Anzahl von Teilnehmern, die zum Bedauern der Kegelfreunde immer weiter abnimmt. "Die Jugend hat kein Interesse und geht eher bowlen", sagte Hans-Josef Müller, Präsident der Siegermannschaft, bei der gestrigen Siegerehrung im Vereinsheim des Männerchors Germania Opladen an der Werkstättenstraße. Allerdings weiß er auch zu berichten, es gebe durchaus junge Gruppen, die den Zusammenhalt eines Kegelklubs zu schätzen wüssten.

Das ist es auch, das laut Vizepräsident Thomas Fritz das Schöne an diesem Freizeitsport ist: die tiefen Freundschaften, die entstehen können. "In unserem Lokal", erzählte er, "übernehmen wir sogar Hausmeistertätigkeiten." Die sportliche Heimat des neunköpfigen Zusammenschlusses ist die Gaststätte "Zons" in der Sandstraße. Dort sei die Bahn top in Schuss - auch das sei rückläufig, müssen die beiden eingestehen. Das überzeichnete Bild, das wohl viele Menschen von einem ständig betrunkenen, auf Mallorca verweilenden Kegelklub besitzen, weisen sie von sich. Natürlich werde beim gesellschaftlichen Beisammensein etwas getrunken, "Druckbetankung", wie es viele Jugendliche machten, gebe es aber nicht. "Einige bringen ihre Kinder mit und kommen mit dem Auto zur Bahn", betonte Fritz.

Ein Treffen für die Meisterschaft über zwei, drei Tage gibt es übrigens so nicht. Vielmehr erstreckt sich der Wettbewerb über rund zwei Monate - von Ende August bis Ende Oktober. Vereine und Privatpersonen können sich dann melden, erkegeln unter Aufsicht zweier Personen des Ausrichters (Mannschaftssieger Herren) ihre Punktzahl. Die besten sechs Ergebnisse werden gewertet. Zehn Wurf hat jeder Spieler auf die neun Kegel, ehe es beim Abräumen nochmals zehn Versuche gibt.

Im Herreneinzel gewann Heinrich Berendes mit 112 gefallenen Kegeln, Claudia Stoßberg (103) feierte den Sieg bei den Damen. 604 Punkte machte die Herrenmannschaft von "Koornjonge", 549 die Damen von "Dicke drin". In der gemischten Klasse gewannen "Treff de Bur" mit 515 Zählern.

(RP)
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