Leverkusen Die Kplus-Krankenhäuser sagen gefährlichen Keimen den Kampf an
Leverkusen · Krankenhauskeime sind eine Gefahr, der sich alle Hospitäler zunehmend stellen müssen. Im St. Remigius-Krankenhaus Opladen heißt es jetzt plakativ: "Keine Keime!". So ist die interaktive Ausstellung überschrieben, die im Klinikfoyer bis zum 16. Juli zu sehen ist. Zu dieser Wanderausstellung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen sagt Remigius- und St. Josef-Chef Dr. Martin Biller: "Es war keine Frage, dass die Ausstellung auch nach Opladen geholt wird. Hygiene ist ein wichtiges Thema, dem man sich auch am St. Josef Krankenhaus in Wiesdorf schon lange verschrieben hat."
Seit Jahren haben die Häuser das Hygiene-Siegel des MRE-Netzes Regio Rhein-Ahr. Dieses Siegel bestätigt, dass die Qualitätsstandards zur Vermeidung und Eindämmung multiresistenter Keime eingehalten werden. Mit der Ausstellung habe man die Gelegenheit, dieses Engagement auch noch einmal in die Öffentlichkeit zu transportieren, sagt Biller. Aber: "Steril wird es im Krankenhaus niemals sein. "Das will auch niemand", betont Natalie Commandeur, eine von zwei Hygienefachkräften im St. Remigius Krankenhaus. Der Begriff Keime sei zwar negativ besetzt. "Aber Bakterien helfen auch bei der Verdauung und bei der Aufnahme von Vitaminen. Gelangen Keime aber in Wunden, dann können aus an sich guten Bakterien Krankheitserreger werden", verdeutlicht die Hygienefachkraft. Damit sich diese Krankheitserreger gerade im Krankenhaus nicht weiter verbreiten, stehe die Händehygiene an erster Stelle. "Wir schulen die Mitarbeiter immer wieder, wann und wie sie ihre Hände desinfizieren sollen", sagt Elmar Klebert. Er ist Leitende Hygienefachkraft der Kplus Gruppe, zu der auch die beiden Leverkusener Krankenhäuser gehören, wo auf einheitliche Hygienestandards gesetzt wird.
Aber viele Bakterien seien inzwischen gegen Antibiotika resistent und könnten Entzündungsherde nicht mehr bekämpfen. Häufige Antibiotikagaben, frühzeitig abgebrochene Antibiotikatherapien und der vorbeugende Einsatz in der Massentierhaltung führen dazu, dass Keime Resistenzen ausbilden könnten, erläutert der Leiter der Kliniken.
Auch bei den Besuchern im Krankenhaus finde ein Umdenken statt. "Zu Stoßzeiten bildet sich schon einmal eine Schlange vor dem Desinfektionsmittelspender im Eingangsbereich", freut sich Natalie Commandeur. Dies sei ein wichtiger erster Schritt.