Leverkusen Die Riesen kommen

Leverkusen · Zum dritten Mal findet die Shire-Horse-Bundeszuchtschau auf der Anlage des Reitervereins Bayer statt. Rund 50 Tiere der größten Pferderasse kommen dann wieder aus ganz Deutschland in die Stadt.

 Preisgekröntes Duo: Heike Uebelgünn aus Sprockhövel präsentiert am Wochenende bei der Bundeszuchtschau ihren Shire-Horse-Wallach William den Richtern.

Preisgekröntes Duo: Heike Uebelgünn aus Sprockhövel präsentiert am Wochenende bei der Bundeszuchtschau ihren Shire-Horse-Wallach William den Richtern.

Foto: Ralph Matzerath

William hat die Haare schön. Bunte Bänder hat seine Besitzerin Heike Uebelgünn vom Hof Leckebusch in Sprockhövel dem Shire-Horse-Wallach in die Mähne geflochten. Vier Jahre ist er alt, wiegt stolze 900 Kilo und hat dieses Jahr bereits zwei Preise gewonnen: Er wurde bei der "Ostsee Shire Show" und bei der "NRW Landeszuchtshow" zum schönsten Wallach gekürt. Seine Widerrist-Höhe (also die des Übergangs vom Hals zum Rücken) ist 1,83 Meter, und dabei ist William nicht mal ausgewachsen. Am Wochenende wird er sich wieder den englischen Richtern stellen: bei der Shire-Horse-Bundeszuchtschau, die in diesem Jahr zum dritten Mal in Leverkusen stattfindet.

Am Samstag, 3. September, sind die großen Pferde auf dem Gelände des Reitervereins Bayer zu sehen. Der Tag beginnt mit einer Zuchtschau - vom Fohlen bis zum ausgewachsenen Deckhengst der größten Pferderasse der Welt. Die Shire Horses werden dafür nach traditionellem englischen Stil eingeflochten und geschmückt. Etwa eine Stunde dauere diese Schönheitsprozedur pro Pferd an Auftrittstagen, erläutert Heike Uebelgünn.

Um 16 Uhr startet das Showprogramm in der Halle, etwa 600 Besucher finden darin Plätze. Und in den letzten Jahren waren diese auch alle belegt. "Wenn die Shire Horses durch die Halle galoppieren, bebt der Boden", erinnert sich Brigitte Prangenberg, stellvertretende Vorsitzende des Reitervereins Bayer an das letzte Jahr. Dressurvorführungen, Shire Horse Pas de Deux und Voltigier-Darbietungen wird es geben. Auf dem Außengelände zeigt ein Hufschmied an einem Ofen mit Amboss und Hammer sein Handwerk. Auf einer Pferdewaage können die Shires gewogen werden, Kinder können sich schminken lassen. Die Mitglieder des Deutschen Shire Horse Vereins freuen sich auf den Tag in Leverkusen: "Die Anlage bietet sich dafür optimal an", sagt Wilfried Moosbauer vom Gut Neuhöfgen in Neuss. Mehr als 50 Shire Horses und ihre Besitzer werden aus ganz Deutschland anreisen. Letztes Jahr waren auch Teilnehmer aus Holland und der Schweiz dabei.

Insgesamt 1000 Shire Horses gibt es aktuell in Deutschland. Die Kaltblutpferde gelten als besonders gutmütig und vielseitig. Deswegen werden sie auch "sanfte Riesen" genannt. Heike Uebelgünn reitet gerne auf William. "Die Höhe ist ein besonderes Gefühl, und die großen Schritte sorgen beim Trab oder Galopp für einen anderen Rhythmus", erklärt sie. Vor allem mache aber der Charakter der Pferde, die Ruhe und Freundlichkeit ausstrahlen, die Arbeit mit ihnen so schön.

Der Reiterverein hat für die Shire Horses besondere Vorbereitungen getroffen: Einige Boxen wurden zusammengelegt, damit Stuten mit ihren Fohlen gemeinsam hineinpassen. "Immerhin ist schon ein Fohlen so groß wie unsere Ponys", erläutert Prangenberg, die bei dem angesagten schönen Wetter mit vielen Besuchern rechnet.

(tak)
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