Leverkusen Die Stadt berät über Pflegehilfen und die Wohnraum-Anpassung

Leverkusen · Caritas, Deutsches Rotes Kreuz und Malteser bieten vor Ort zwar vom Hausnotruf bis zur ambulanten Pflege ein breites Spektrum an, aber eben keine 24-Stunden-Kräfte für die Hauswirtschaft bei Pflegefällen.

Seriöse Vermittler von Kräften auszufiltern, ist bei der Flut von Anbietern im Internet fast unmöglich. Deshalb haben sich auch Verbraucherberatungen des Themas angenommen. Eine Art von Testbericht oder gar Warnungen vor unseriösen Vermittlern gibt es in der Verbraucherzentrale Leverkusen allerdings nicht. Geschäftsführerin Sylvia Zimmermann verweist auf die Verbraucherzentralen in Köln und Bergisch Gladbach: "Die haben dort Fachkräfte für den Bereich Gesundheit", sagt sie.

Die Stadt Leverkusen hat im "Portfolio" der Themen ihrer Pflege- und Wohnberatung auch die Bereiche "ambulante Pflege" und "hauswirtschaftliche Hilfen". Neben der Beratung werden auch Hilfen bei der Antragstellung angeboten. Ganz wichtige Punkte sind die Wohnraumanpassung und die Anträge auf Pflegegelder sowie natürlich für die Pflegestufe. Informationen zu Hilfsmitteln in der Wohnung und nötige Ein- und Umbauten sowie zu möglichen Fördermitteln gibt die Pflege- und Wohnberatung an der Miselohestraße 4 in Opladen.

Für die Sozialpädagogin der Arbeiterwohlfahrt, die sehr viel mit Angehörigen von pflegebedürftigen Senioren zu tun hat, gibt es kein einheitliches Bild, was die Erfahrungen anbelangt: "Es gibt schlechte Beispiele, wo es mit einer Haushaltshilfe überhaupt nicht geklappt hat, aber auch sehr gute, wo ein richtig familiäres Freundschaftsverhältnis entstanden ist", berichtet Anke Hartmann. Nicht zu unterschätzen seien sprachliche Probleme, denn oft kämen die Polinnen, Rumäninnen und andere Nationalitäten nicht mit den entsprechenden Deutschkennnissen ins Land. Zu bedenken sei auch, dass die ausländischen Kräfte in der Regel nur drei Monate an einem Stück arbeiteten und dann Anspruch auf einen Heimaturlaub hätten. Deshalb werde normalerweise im Tandem gearbeitet, wobei sich zwei Frauen abwechselten.

Das bedeute auch, dass die Chemie nicht nur mit einer, sondern mit zwei zunächst fremden neuen Haushaltsmitgliedern stimmen müsse. "Das kann vor allem dann schwierig werden, wenn der Angehörige an einer aggressiven Demenz leidet", gibt Hartmann zu bedenken. Auch müsse bei Einstellung einer Kraft über eine ausländische Agentur geklärt werden, wer der Haushaltshilfe gegenüber weisungsbefugt ist, rät Hartmann.

(gt)
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