Leverkusen Die Wupperschiffe kommen

Leverkusen · Im Frühjahr 2009 soll die neue, alte Wupperschiff-Steganlage in Rheindorf wieder in Betrieb gehen. Dies berichteten gestern Vertreter des Fördervereins "Schiffsbrücke Wupperschiffe". Das Projekt kostet insgesamt eine Million Euro.

Die Wiedererrichtung der Schiffsbrücke an der Wuppermündung nimmt Formen an. Seit der Förderverein im November den "A-Stempel" der Regionale 2010 und damit Anrecht auf Fördermittel erhalten hat, wurde dort kräftig weiter geplant und gearbeitet. Inzwischen liegen zu den konkreten Plänen auch Brandschutzkonzept und ein kompletter Zeitplan vor. An dessen Ende steht die offizielle Eröffnung im Rahmen der Regionale im Frühjahr 2010. Dann möchte man schon mehr als ein Jahr Erfahrung mit dem Probebetrieb haben. 20 Prozent der geschätzten Bau- und Reparaturkosten in Höhe von einer guten Million Euro muss der Förderverein selbst aufbringen. Das ist die erste Baustelle, an der nun kräftig gearbeitet wird.

Baustart in einem Jahr

Auch planerische und handwerkliche Eigenleistung zählt als Eigenanteil, erklärt Vorsitzender Karl Lange. Bisher habe der Verein da schon rund 100 000 Euro eingebracht. Weil das nicht reicht, hat man sich Gedanken gemacht über diverse Finanzierungsaktionen wie frühzeitige Vermietung und durch den Verkauf von Schmuckaktien, die sich jeder Förderer an die Wand hängen kann.

Wenn alles nach Zeitplan läuft, beginnen die Bauarbeiten an der Wuppermündung in etwa einem Jahr. Zunächst müssen Uferfundamente gelegt und zwei Dalben fünf Meter tief in den Grund gerammt werden. Die sorgen für sicheren Halt der Schiffsbrücke, auch bei Hochwasserfluten. Dann wird der neue Ponton verankert, der zugleich die Versorgungseinheit ist. Daneben wird der Tjalk "Freiheit" und am Rheindorfer Rand der Aalschocker "Recht" befestigt. Dann kann die alles verbindende Brücke aufgelegt werden. Die Schiffe werden derzeit in einer Duisburger Werft mit tragenden Rahmenverstärkungen versehen und so auf ihre schwere Last vorbereitet.

Der Klipper "Einheit" hängt später lose am Versorgungsponton und soll später bis zu zehn Personen für Törns zur Verfügung stehen. Dazu soll er mit Kabinen versehen werden. Dieser Ausbau sei noch nicht in der aktuellen Kostenkalkulation enthalten, erklärt Gabriele Pelzer, die Geschäftsführerin des Fördervereins.

Der Tjalk, der eine variable Überdachung erhält, kann für Betriebsfeste und Feiern angemietet werden. Vielleicht könnten hier sogar Atmosphäre-Trauungen stattfinden, so Pelzer. Für Radfahrer und Wanderer bietet ein Kiosk auf dem Aalschocker kleine Erfrischungen. Der Versorgungs- und Rettungsweg soll von Wiesdorf direkt am Rhein verlaufen. Fußgänger und Radler bekommen einen durchgehenden Rheinuferweg. Das Problem der Stromversorgung scheint geklärt, für Wasser wolle man mit einer Umkehrosmoseanlage sorgen, so Lange. Parallel dazu werden schon praktische Ideen entwickelt wie das Angebot einer Fahrradrikscha oder Vernetzung mit anderen Ausflugszielen.

(RP)
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