Leverkusen Düstere Wolken überm Brückenfest

Leverkusen · Rund 2000 Besucher kamen trotz mehrerer heftiger Regenschauer zum Brückenfest in Opladen.

 Die Musikanten versuchten, trotz des schlechten Wetters gute Stimmung zu verbreiten. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über die Entwicklung und die Pläne der Neuen Bahnstadt zu informieren.

Die Musikanten versuchten, trotz des schlechten Wetters gute Stimmung zu verbreiten. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über die Entwicklung und die Pläne der Neuen Bahnstadt zu informieren.

Foto: Ralph Matzerath

Es begann so gut. Doch etwa fünf Minuten, nachdem die Bimmelbahn beim Brückenfest in der Neuen Bahnstadt Opladen mit Geschäftsführerin Vera Rottes und rund 50 Fahrgästen an Bord zu ihrer ersten Rundfahrt startete, ging es weder vor noch zurück. Was war passiert? An der Ecke Adam-Riese- und Grete-Kahn-Straße war der Fahrer versehentlich eine Straße zu früh abgebogen. Nach etwa 100 Meter endete die Fahrt vor einem Bauzaun.

Also mussten alle Insassen die Schirme aufspannen und im strömenden Regen aussteigen. Vier Anhänger wurden vom Zugwagen abgekoppelt und von kräftigen Männern sowie Rottes rückwärts in die Einfahrten der Häuser geschoben, so dass sie nach dem Wenden der Lok wieder angekoppelt werden konnten. "Da bekommt das Wort Gütergleisverlegung doch gleich eine ganz andere Bedeutung", lästerte ein Fahrgast. "So etwas müsste nicht passieren", bemerkte Anwohnerin Elena Bachmann aus Haus Nummer 7, die - wie viele andere Nachbarn - das Geschehen verfolgt hatte. "Hier haben sich schon zahlreiche Autos festgefahren, weil an der Ecke ein Hinweis auf die Straßensperrung fehlt."

 Per Bimmelbahn ging es über das ehemalige Bahngelände.

Per Bimmelbahn ging es über das ehemalige Bahngelände.

Foto: Matzerath Ralph

Nichtsdestotrotz: An der Endhaltestelle vor dem Kesselhaus angekommen, sagte Klaus Meis (65) aus Opladen etwas später: "Die Tour war sehr aufschlussreich". Er habe vieles Neues gesehen und erfahren. "Jetzt wird es interessant, wie es mit dem Kesselhaus weiter geht. Überhaupt gefällt mir, dass die historischen Gebäude so gut in das Gesamtbild integriert worden sind." Mehr als 2000 Besucher nutzen trotz mehrer kräftiger Regenschauer das erste Brückenfest nach zweijähriger Pause, um sich etwa über die städtische Ehrenamtsbörse mit rund 50 Vereinen - angefangen bei der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zu Vorlesepaten - zu informieren oder über die Pläne zum Kesselhaus, die Thomas Faxel, der neue Eigentümer aus Köln, bei der Gelegenheit vorstellte.

Er will mit dem Umbau des Kesselhauses bald starten. Der Bauantrag soll noch 2016 eingereicht werden. Der Baubeginn ist ihm zufolge für Frühjahr, die Fertigstellung für Ende 2018 geplant. Die Erneuerung der historischen Fassade veranschlagt Faxel mit rund 850.000 Euro. Später sollen im Inneren Gastronomie und Arztpraxen sowie sowie kleine Appartements mit bis zu 30 Quadratmetern Wohnfläche.

Gisela Schnurrbusch (62) ist eine Ehrenamtlerin, die sich rund 20 Stunden pro Woche für Flüchtlinge einsetzt. "Ich finde, sie brauchen mehr, als nur die Verwaltungstechnische Betreuung", begründet sie ihre Aktivitäten. Sie habe Zeit, ein gewisses Maß an Lebenserfahrung und sei neugierig. Das treibe sie an, "etwas zu tun für die Menschen, die in einer anderen Situation sind, als ich." Wer noch überlege, ob er sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren solle, dem gebe sie den Rat: "Einfach anfangen, es gibt genug Möglichkeiten."

(gkf)
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