Leverkusen Dunkelkammer in der Schlachterei

Leverkusen · Der Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien, der ehemalige Foto-Film-Club Bayer, öffnete nun die Türen seines Domizils in Opladen und präsentierte das weite Spektrum seiner Mitglieder.

 Der Vorsitzende Michael Irmscher und sein Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer sind nach 61 Jahren in Köln-Flittard inzwischen an der Düsseldorfer Straße in Opladen heimisch.

Der Vorsitzende Michael Irmscher und sein Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer sind nach 61 Jahren in Köln-Flittard inzwischen an der Düsseldorfer Straße in Opladen heimisch.

Foto: Ralph Matzerath

Tiere, Bäume und Landschaften: Alle Wände zeigen Bilder der "Naturgruppe". Doch die Interessen der rund 100 Mitglieder des einstigen Foto-Film-Clubs, der sich vor einer Weile umbenannt hat in "Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer e.V. Leverkusen (VFkB)", sind vielfältig. Sie reichen von der Architektur über Kultur bis zur Industrie, Schwarz-Weiß oder Farbe, analog oder digital: Alles ist vertreten. Wie weit das Spektrum reicht, das präsentierte der Club am Samstag beim "Tag der offenen Tür".

Bis 2013 waren die Mitglieder des 1952 gegründeten Vereins in Köln-Flittard angesiedelt und wechselten von dort an die Düsseldorfer Straße nach Opladen. Jetzt arbeiten die Fotografen in einem rund 100 Quadratmeter großen Raum im Gebäude des früheren Opladener Kaufhauses "Oka", eine analoge Dunkelkammer ist in der ehemaligen Schlachterei untergebracht. Zur Ausstattung gehören neben Hard- und Software für digitale Bildbearbeitung, Messgeräten für Farbmanagement und einem professioneller Filmscanner auch 200 Wechselrahmen, die Mitglieder für eigene Ausstellungen ausleihen können.

Besonderer Stolz des Vereins ist ein digitaler Großformatdrucker. "Wir sind sehr froh über diese Räume", sagte Geschäftsführer Jürgen Neumann, "sie sind leichter zu erreichen, aber auch heller und besser geeignet für Ausstellungen." Das gute Angebot und die vielseitige Projektarbeit waren für den Kölner der Grund, warum er sich selber vor Jahren bewusst für den Club entschieden hat, der sich vielfältig ins Kulturleben der Region einbringt. Beispiele dafür sind fotografische Erkundungen zur neuen Bahnstadt, Sammlungen über das Schloss Morsbroich oder der Kunstkalender für Currenta, der für 2016 erneut in Arbeit ist.

Der als gemeinnützig anerkannte Verein ist neben dem Männerchor Bayer Leverkusen, Sinfonieorchester und Bayer Blasorchester der vierte Kulturverein, der nach wie vor durch Bayer unterstützt werden. "Darauf sind wir stolz", sagte Neumann. Mit dieser Hilfe gelingt es leicht, Seminare in Aus- oder Weiterbildung anzubieten oder professionellen Beistand durch renommierte Fotografen wie Wolfgang Zurborn zu erhalten.

Ziel bei allem ist immer, Mitglieder in der Entwicklung ihrer eigenen Bildsprache zu fördern, egal ob sie Anfänger oder Fortgeschrittene sind. Auch bei der Kunstnacht ist der Verein vertreten, dann stellen acht Hobbyfotografen ihre Werke aus. "Unser Ansporn ist zu zeigen, dass wir kulturell etwas bewegen können", fasste der Geschäftsführer zusammen.

(gkf)
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