Bergisch Neukirchen Edeka-Bauantrag kommt noch im Februar

Bergisch Neukirchen · Für das teils bei Anwohnern umstrittene Bauprojekt "neuer Supermarkt Bergisch Neukirchen" will Investor "Peters Bau" im Februar den Bauantrag gestellt. Eine Entscheidung über die Klage der Bürgerinitiative gegen das Vorhaben steht noch aus.

 Der ehemalige Edeka-Markt Bergisch Neukirchen wird von "Peters Bau" zur Miete angeboten. Wann der Baustart für ein neues Lebensmittelgeschäft erfolgt, ist offen. Dass es einen geben wird, erscheint sicher.

Der ehemalige Edeka-Markt Bergisch Neukirchen wird von "Peters Bau" zur Miete angeboten. Wann der Baustart für ein neues Lebensmittelgeschäft erfolgt, ist offen. Dass es einen geben wird, erscheint sicher.

Foto: Uwe Miserius

Investor des Projektes ist das Schlebuscher Unternehmen "Peters Bau". Mit den Planungen ist das Architekturbüro Pässler Sundermann+Partner beauftragt. Klaus Pässler sagte gestern auf Anfrage unserer Redaktion: "Der Bauantrag für das Projekt wird im Februar eingereicht." Die Pläne sehen den Supermarkt (1200 Quadratmeter Fläche) und seniorengerechte Wohnungen vor. Im Grundsatz bleibe es bei den bislang öffentlich vorgestellten und von der Politikermehrheit befürworteten Rahmenbedingungen für das Vorhaben.

Die Vorbereitungen für den Supermarkt plus Wohnen laufen mindestens seit 2010. Schon damals befürwortete eine große Mehrheit der Volksvertreter im Leverkusener Stadtrat das Projekt. Im Mai 2015 hatte deshalb ein Geschäftsführer von "Peters Bau" hoffnungsfroh angekündigt, "in den nächsten Monaten" einen Bauantrag einzureichen. Es liefe nur noch der Feinschliff an den Planungen.

Allerdings: Teile der Anwohner und Naturschutzverbände kritisierten da schon das Projekt und wollten es stoppen. Die Bürgerinitiative "Wir für Bergisch Neukirchen" sammelte nach eigenen Angaben rund 1200 Unterschriften gegen die Bebauung des Grünzuges zwischen Aldi Wuppertalstraße und Burscheider Straße. Zudem wurde großer Protest entfacht, der sich in teils hitzigen Versammlungen, gegenseitigen Beleidigungen und Briefen entlud. Die Initiative reichte dann Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster ein. Sie richtet sich als letztes Mittel des Widerstandes gegen die Stadt Leverkusen als Genehmigungsbehörde.

"Wir haben aber vom Oberverwaltungsgericht Münster bisher nichts gehört, auf die Entscheidung über unsere Klage gegen den Supermarktbau warten wir seit über einem Jahr", sagte gestern Dr. Stephanie Salge unserer Redaktion auf Anfrage. Die Bergisch Neukirchenerin ist Sprecherin der Initiative "Wir für Bergisch Neukirchen". Die politische Diskussion und der Protest einiger Bürger sowie der Bürgerinitiative sorgten auch für Beschränkungen des Bauvorhabens. Beschlossen wurde eine Geschäftsfläche von 1200 Quadratmetern, was eine eher kleine Verkaufseinheit ermöglicht. Die Lebensmittelketten wollen heute möglichst 1800 Quadratmeter Fläche. Dies war auch die Forderung etwa für den Leichlinger Edeka-Standort an der Trompete. Genehmigt wurden dort ebenfalls nur 1200 Quadratmeter.

Der Edeka-Markt Bergisch Neukirchen an der Wuppertalstraße schräg gegenüber von Aldi ist seit Juli 2015 geschlossen. Er wurde vom Eigentümer "Peters Bau" mit Bauzäunen abgesichert. Ein Werbeplakat bietet die Gewerbeimmobilie zur Miete an.

Pattscheider und Bergisch Neukirchener haben sich seit dem Wegfall dieses kleinen Lebensmittelgeschäftes neu orientiert: Sie fahren zu den Lebensmittelgeschäften nach Leichlingen, Witzhelden oder Burscheid. "Da sind wir in wenigen Minuten, nach Opladen ist es zu weit. Und die Edeka-Leute in Witzhelden sind sehr freundlich, der Laden ist gut sortiert", meinte gestern Ex-CDU-Ratsherr Hans Peter Meyer zur Situation.

(RP)
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