Leverkusen Ehrenamtler werfen einen Blick in die Leitstelle der Wupsi

Leverkusen · Ingeburg Schwan und Erika Brall kümmern sich liebevoll um die Rosen im Neulandpark. "Wir sind gerne bis zu vier Tagen in der Woche im Einsatz", sagt Brall. Die beiden älteren Damen sorgen bereits seit der Landesgartenschau 2005 für die Pflanzen, sei es im Rosengarten oder im Pavillon. "Früher waren wir mal mehr, aber die Leute werden ja immer älter, können sich nicht mehr so gut bücken", erzählt Brall. Sie bedauert wie Schwan, dass im Neulandpark zu viel Müll abgelegt werde. Glasflaschen flögen da zum Beispiel rum. Gerade nach größeren Festen sei es schlimm.

 Frank Wutschel (l.) erklärt Manfred Schäppler und Karl-Heinz Beeres, was auf den Bildschirmen der Leitstelle zu sehen ist.

Frank Wutschel (l.) erklärt Manfred Schäppler und Karl-Heinz Beeres, was auf den Bildschirmen der Leitstelle zu sehen ist.

Foto: Ralph Matzerath

Brall zählt zu zahlreichen ehrenamtlichen Helfern der Stadt , die als Dankeschön einen "Blick hinter die Kulissen" erhalten - in Einrichtungen und Betriebe, die sonst für die Öffentlichkeit nicht oder nur selten zugänglich sind. So kamen insgesamt neun Ehrenamtler zur Leitstelle der Wupsi in der Fixheide. Mit den Rentnerinnen waren unter anderem Karlheinz Beeres, Projektleiter für Stadtrundfahrten, und Manfred Schäppler dabei, die Frank Wutschel über die Schulter schauten.

Seit drei Jahren ist der bei der Wupsi dabei, arbeitete als Fahrlehrer und war zunächst selbst als Busfahrer tätig. "So kann man spontan auch mal für einen kranken Fahrer einspringen", sagt er. Seine Hauptaufgabe liegt mittlerweile in der Leitstelle. Er beobachtet alle Busfahrten auf drei Bildschirmen. Für den Laien ist es da nicht einfach, einen Überblick zu bekommen. "Aber da gewöhnt man sich recht schnell dran", sagt er.

Mit den Bildschirmen könne er jeden Standort der Busse erfassen. "Das ist Fluch und Segen für die Fahrer", erzählt er. "Man weiß genau, wo sie sich gerade befinden, aber man kann ihnen so auch Sicherheit bieten." Gerade wenn die Polizei gerufen werden müsse, könne er dieser so den genauen Standort der Busse mitteilen. Und auch für die Anzeigen an den Bushaltestellen seien die Infos wichtig.

Nach der Führung durch die Leitstelle geht es zur Lagerhalle und zur Werkstatt. Dort informieren die Werkstätten-Leiter Jörg Bethge und Marco Schneider über technische Abläufe und Reinigung. "Die Busse werden in der Regel jedes Wochenende sauber gemacht", berichten sie. Rund 100 Busse seien in Leverkusen im Einsatz, die nach Feierabend in der Halle abgestellt werden.

Dort sammeln sich auch einige Funde an. Neben Rucksäcken, Taschen und Geldbeutel sind schon mal Kinderwagen darunter. Schneider: "Es kann auch passieren, dass ein Passagier zu tief ins Glas geschaut hat und im Bus ein Schläfchen hält. Der wird zur Ankunft in der Lagerhalle sanft geweckt und ein Stück nach Hause begleitet."

(hawk)
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