Leverkusen Ehrenamtspreis für Kulturmann Dirk Kaiser

Leverkusen · Museumsführer, Veranstaltungsorganisator, Conférencier: Dirk Kaiser ist im Sensenhamemr da, wenn man ihn braucht. Das wurde belohnt.

 Dirk Kaiser mit der kleinen Bronzestatue. Die bekam er gestern für sein ehrenamtliches Engagement im Sensenhammer verliehen.

Dirk Kaiser mit der kleinen Bronzestatue. Die bekam er gestern für sein ehrenamtliches Engagement im Sensenhammer verliehen.

Foto: Uwe Miserius

Ohne sie wäre das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer ein toter Ort mit stummen Zeitzeugen aus Stein, Holz und Metall. Über 20 engagierten Ehrenamtlern ist es zu verdanken, dass die ehemalige und noch gut erhaltene Sensenschmiede ein äußerst lebendiger Ort ist, an dem es gelegentlich noch lodert und hämmert. Ein Ort, der längst auch zur alternativen und reizvollen Kulisse für Kulturveranstaltungen geworden ist.

Viele Konzerte finden in Eigenregie statt. Am Schreibtisch von Wilhelm Matthies werden die Termine abgestimmt, Gastspiele geplant und vertraglich vereinbart. Aber wenn der Tag der Veranstaltung kommt, kann der Museumsleiter sicher sein, dass alles läuft - inklusive Theke und Pausenbewirtung. Da kann er sich verlassen auf Dirk Kaiser, der sich um die Künstler kümmert, meistens das Publikum begrüßt und vor allem schon im Vorfeld die Thekenmannschaft sowie Getränkebedarf zusammenstellt. Gestern bedankte sich die Fördervereinsvorsitzende Gisela Schäperclaus öffentlich bei Dirk Kaiser, der in diesem Jahr den Ehrenamtspreis bekam. Nicht nur wegen seiner Einsätze als Kulturmanager, sondern auch für seine langjährige Tätigkeit als Museumsführer. Zudem hat Kaiser bereits früh im Vorstand des Fördervereins mitgearbeitet und hatte in schlechteren Zeiten das Amt des Schatzmeisters inne. Dort konnte der gelernte Bankkaufmann seine beruflichen Vorkenntnisse hervorragend einbringen. Dirk Kaiser ist bereits der siebte Preisträger des Ehrenamtspreises, den Professor Eberhard Weise stiftete und für den der verstorbene Künstler Kurt Arentz die kleine Bronzeplastik schuf.

Museumsleiter Matthies lobte die verbindliche und humorvolle Art des Preisträgers mit Kompetenz und Erfahrung. Alljährlich wird der Preis am Erntedank-Sonntag verliehen. Und dieses Mal waren besonders viele Gäste dabei, weil vorher in der alten Schmiedehalle der zentrale Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Schlebusch stattgefunden hatte. Das war eine Premiere an diesem Platz, vorher hatte es kleinere Andachten gegeben. Pfarrer Jürgen Dreyer leitete diesen Gottesdienst für die ganze Familie, bei dem auch die Kinder im Mittelpunkt standen. Obstkörbe und Herbstblumen erinnerten an den Tag, an dem Christen traditionell für die reiche Ernte danken. Dazu passt der Ausdruck der Dankbarkeit für freiwilliges Engagement, das in diesem Fall dem Wohle einer Einrichtung dient, für deren besonderen Charme nicht zuletzt die tätigen Menschen verantwortlich sind.

Erster Preisträger überhaupt war der Schmied Siegfried Seiler, der schon so mancher Besuchergruppe demonstrierte, wie früher in der Fabrik Kuhlmann und Söhne gearbeitet wurde, und der manchen Hobbyschmied ausgebildet hat.

Auch am Sonntag wurde wieder das Feuer entfacht für Schmiedevorführungen. Vorher konnten sich alle Besucher am Frühstücksbüffet stärken. Das nächste Konzert "Live@Sensenhammer" findet zur 11. Leverkusener Kunstnacht am 23. Oktober um 20 Uhr statt. Ralf Hermanns und Rainer Lützenkirchen spielen Songs von Bob Dylon.

(mkl)
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