Postlücke in Leverkusen Ein Briefkasten für die Bahnstadt

Leverkusen · Das neue Stadtvierel wächst und wächst, doch vermissen Anwohner eine Postbox. Die Post will Lücke schließen.

 Ein Briefkasten an zentraler Stelle der Neuen Bahnstadt - etwa an der Ecke Werkstättenstraße/ Bahnstadtchaussee - das wäre ideal, finden Anwohner. Unser Fotograf Uwe Miserius zeigt in einer Fotomontage, wie das aussehen könnte. Ob sich die Post von dieser gestalterischen Anregung inspirieren lässt? Wir werden sehen.

Ein Briefkasten an zentraler Stelle der Neuen Bahnstadt - etwa an der Ecke Werkstättenstraße/ Bahnstadtchaussee - das wäre ideal, finden Anwohner. Unser Fotograf Uwe Miserius zeigt in einer Fotomontage, wie das aussehen könnte. Ob sich die Post von dieser gestalterischen Anregung inspirieren lässt? Wir werden sehen.

Foto: Uwe Miserius

Vor zwei Jahren hatte Manfred Kleiner sein Einfamilienhaus in Bergisch Neukirchen gegen eine Eigentumswohnung in der neuen Bahnstadt getauscht. Gerne viel öfter würde der 85-jährige Senior mit seiner Familie in Kanada per Brief korrespondieren. Wenn es für den gehbehinderten Mann nur nicht immer so mühevoll wäre, zum nächsten Briefkasten zu gelangen. "In meiner unmittelbaren Umgebung gibt es weit und breit nicht einen Kasten, in den ich meine Briefe werfen könnte", konstatiert er. Bis zur nächsten Box an der Feldstraße müsste er etwa 1000 Meter Fußweg zurück legen, bis zur Hauptpost an der Bahnhofstraße sind es immerhin noch 700 Meter.

Andere Bewohner stört der Mangel weniger. Rainer Martins sagte zum Beispiel: "Da ich mein Büro in Schlebusch habe, erledige ich meine Post von dort." Auch die in der Bahnstadt angesiedelte Hautarztpraxis verfährt so. "Wir nehmen unsere Post immer mit und werfen sie an anderer Stelle ein", erläutert Arzthelferin Manuela Reulmann das bisher übliche Procedere. Lebensnotwendig sei dieser Kasten also nicht. Allerdings waren die beiden Befragten übereinstimmend der Meinung, es sei ideal, wenn die Post einen Briefkasten zentral am Magazin aufstellen würde. Einen entsprechenden Antrag hatte Bahnstadtchefin Vera Rottes bereits im November 2015 bei der Post gestellt. Damals schrieb sie: "In Leverkusen-Opladen entsteht auf rund 70 Hektar ein neues Stadtviertel mit Wohnen, Bildung, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit. Uns erreichten Anfragen aus der Bevölkerung, ob die Post plant, in diesem neu erschlossenen Gebiet Briefkästen aufzustellen." Auf aktuelle Nachfrage unserer Redaktion sagte Rottes: "Dieser Brief wurde leider nie beantwortet."

Über den Verbleib des Briefes wusste Rainer Ernzer von der Pressestelle Mitte der Deutsche Post DHL Group in Düsseldorf zwar nichts zu sagen. Er räumte jedoch ein, dass es durchaus gerechtfertigt sei, in der neuen Bahnstadt mindestens einen Kasten zu installieren. "In zusammenhängend bebauten Gebieten mit 2000 Einwohnern sind wir gesetzlich verpflichtet, einen Kasten innerhalb von einem Kilometer Luftlinie aufzustellen", erklärte der Mitarbeiter. Obwohl es vor 15 Jahren eine Aktion zur Netzstraffung gab, werde diese Distanz häufig unterschritten. Seither sei die Zahl der Postbriefkästen in Deutschland von 108.000 allmählich wieder auf 110.000 Stück angestiegen.

In Leverkusen seien durchschnittlich neun Boxen pro Stadtteil, in ländlichen Gebieten entsprechend weniger angebracht. Zwar sinke die Zahl der verschickten Briefe im Schnitt pro Jahr um ein und zwei Prozent. "Trotz Rückgang des Briefverkehrs halten wir unser Netz aber stabil", versicherte Ernzer weiter. Man werde die Lücke in der Bahnstadt prüfen, versprach er, und entsprechend nachbessern. Nicht nur Manfred Kleiner dürfte sich darüber freuen.

(RP)
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