Leverkusen Ein Café in der Pförtnerloge

Leverkusen · Am Hemmelrather Weg lockt nun "Mariola's Campus" Nachbarn und Gassigeher an.

 Haucht dem Gebäude mit der großen Glasfassade wieder Leben ein: Mariola Magdalinski - Inhaberin, Mitarbeiterin und Namensgerberin des Cafés.

Haucht dem Gebäude mit der großen Glasfassade wieder Leben ein: Mariola Magdalinski - Inhaberin, Mitarbeiterin und Namensgerberin des Cafés.

Foto: Matzerath

Wenn sich Mariola Magdalinski so umschaut in ihrem neuen beruflichen Zuhause, dann sieht sie nicht nur zufrieden aus. Sie ist es auch. "Ich bin wirklich glücklich und stolz auf mein Geschäft", sagt die Inhaberin, Mitarbeiterin und vor allem Namensgerberin von "Mariola's Campus", der jüngst seine beiden Eingangstüren für den Publikumsverkehr geöffnet hat.

Vorigen Monat hat Magdalinski ihr Café im ehemaligen Wuppermann-Pförtnerhaus am Hemmelrather Weg eröffnet. Jahrelang habe das denkmalgeschützte, runde Gebäude mit der großen Glasfassade leergestanden. Jetzt kehrt dort mit jeder Woche mehr Leben ein. 16 bunte Stühle an vier Tischen, Kaffee, Kuchen, eine feste Speisekarte sowie wechselnde Tagesgerichte warten auf Neugierige und künftige Stammgäste. "Ich hoffe, dass sich mein Geschäft jetzt immer weiter herumspricht", sagt Magdalinski.

Leverkusen: Ein Café in der Pförtnerloge
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit ihrem Café betritt die 54-Jährige Neuland. "37 Jahre lang war ich in einer Bank beschäftigt", vor zwei Jahren habe sie dort ihre Arbeit verloren und sich nach etwas Neuem umgeschaut. "Ursprünglich wollte ich einen Kiosk eröffnen", sagt sie. Aber erst als sie bei einer Freundin zu Gast war, die schräg gegenüber wohnt, sollte ihre berufliche Neuorientierung auf ein konkretes Ziel zusteuern. "Ich stand bei ihr oben am Fenster und sah das Gebäude. Da musste ich gleich runtergehen und es mir aus der Nähe ansehen."

Sie habe ein wenig recherchieren müssen, um den Vermieter ausfindig zu machen. Aber als sie diesen schließlich am Telefon hatte, habe sie mit ihrer Idee offene Türen eingerannt. Die Folge: "Ich bin gleich losgerannt und habe Farbe gekauft", erzählt die frisch gebackene Café-Betreiberin. Zwar habe sich das Herrichten der Räumen länger hingezogen als gedacht. Aber mit dem Ergebnis - ein besonderer Hingucker ist die große, beleuchtete Uhr - ist Magdalinski sehr zufrieden. Was noch fehlt, ist eine Außenwerbung. Aber nicht mehr lange: "Das Schild ist bereits in der Mache."

Zwar entpuppte sich die Pförtnerloge als zu groß für einen Kiosk (daher durften die vier Tische einziehen). Aber für die Laufkundschaft - also alle, die sich nicht hinsetzen - gibt es dort auf die Schnelle etwas zum Mitnehmen: ob Schokoriegel, Kaltgetränke oder belegte Brötchen. Werktags kommen einige Kunden aus den Büros im früheren Wuppermann-Verwaltungsgebäude nebenan (dem "Marie-Curie-Campus"). Auch Nachbarn, Spaziergänger, Gassigeher, Beschäftigte aus Innovationspark und Wuppermann-Bildungswerk schauen herein, und es kristallisieren sich erste Stammgäste des für Ortsunkundige leicht versteckt liegenden Cafés heraus. "Es spricht sich schon herum, dass wir hier Frühstück am Wochenende anbieten", berichtet Bozena Bugea. Sie ist die Schwester von Mariola Magdalinski und bringt sich - wie Magdalinskis Tochter - tatkräftig in das neue Familienunternehmen ein.

Gerade kommen drei Bauarbeiter herein, um mit einem Kaffee ihre Mittagspause aufzuwärmen. Ringsherum gebe es sonst nur wenige Möglichkeiten dazu. "Ich bin heute bereits zum zweiten Mal hier", bekennt einer aus dem Trio, bevor sein Blick auf die Tafel mit der Aufschrift "Heute: Erbsensuppe 4,50 Euro" fällt. Sein Kommentar dazu. "Och, da kann man eigentlich auch mal zuschlagen."

Magdalinski wird es gerne hören.

(RP)
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