Leverkusen Ein christliches Fest - nicht nur für überzeugte Gläubige

Leverkusen · In Gedenken an die Heiligen, aber auch alle Nächsten, die ihr Leben weiter in Gottes Obhut fortführen - an Allerheiligen dreht sich alles um die Verstorbenen und die Andacht. Auch wenn im Alltag die meisten wohl ungern an den Tod denken, ist das Fest nicht unbedingt mit schmerzlichen Emotionen behaftet. Eher ein Tag, an dem man den Nächsten nah sein kann. "Nicht der Tod ist unser Ziel im Leben, sondern ein Leben in Gottes Hand", sagt Pfarrer Heinz-Peter Teller. Der Stadtdechant betont die positive Bedeutung der Andacht an die Verstorbenen: "Es ist ein Tag, an dem die Friedhöfe besucht werden, Gräber werden gesegnet und man gedenkt der Toten."

Auf die Rundgänge an den Ruhestätten nehme er auch Kinder und Jugendliche mit. Die jüngere Generation sei keineswegs entfernt von der kirchlichen Bedeutung des Feiertages. Der Allerheiligengottesdienst sei gut besucht - auch von Jugendlichen. Und am Friedhof Freunde oder Angehörige zu "besuchen", gehöre schließlich für viele Menschen auch außerhalb des Feiertages zum Leben dazu.

An der Begehung des Feiertages habe sich wenig geändert, sagt Pfarrer Teller. Die Bestattungskultur sei jedoch eine andere als früher: "Es gibt deutlich mehr Urnen-Bestattungen als vor 20 Jahren."

Grund dafür sei aber nicht zwingend eine Abwendung von Kirche und Glaube. Die Feuerbestattung, anonyme Grabstätten oder andere schlichte Lösungen hätten meist einen praktischen Hintergrund, hat der Stadtdechant in vielen Gesprächen erfahren. "Manchmal möchte man den Angehörigen nicht zur Last fallen, oder die Kinder wohnen weit weg." Doch ganz gleich, ob überzeugter Christ oder nicht, "es ist für alle ein gesetzlicher Feiertag - auch für Nicht-Gläubige. Frei haben alle", sagt Teller und lacht.

Zu Allerheiligen am morgigen 1. November lädt der Pfarrer zu einem Rundgang über den Birkenberg-Friedhof ein. Beginn ist um 15 Uhr.

(juz)
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