Leverkusen Ein echter Theaterzauber

Leverkusen · Weihnachtsmärchen der Kasinogesellschaft: Kinder spielen für Kinder die Geschichte "Alice im Wunderland"

Leverkusen: Ein echter Theaterzauber
Foto: Uwe Miserius

Nicht zufällig hat "Alice im Wunderland" Generationen von Kindern ebenso wie Erwachsene in ihren Bann gezogen. Schließlich stürzt das freundliche und furchtlose Mädchen schon gleich zu Beginn der Geschichte in einen Kaninchenbau und landet dabei in einer fremden Welt voller Fantasiewesen, in der die Naturgesetzte aufgehoben scheinen. Tiere sprechen, Spielkarten werden zu handelnden Lebewesen und die Größenverhältnisse werden einfach umgedreht. Der perfekte Stoff also, wenn man großes Theater mit kleinen Leuten machen will. Das Kindertheater der Kasino-Gesellschaft hat personell und organisatorisch einen Neustart gewagt. Bayer Kultur ist jetzt Partner und stellt den Regisseur: Marc von Reth. Heute ist Premiere.

Nicht nur die 30 Kinder und Jugendlichen, die bei diesem personenintensiven Stück zum Teil in verschiedenen Rollen auf der Bühne stehen, sind voll gefordert. Auch die professionelle Bühnentechnik des Erholungshauses hat gut zu tun, denn es wird alles aufgefahren, womit man junge wie erwachsene Theaterbesucher verzaubern und beeindrucken kann. Einen Vorgeschmack bekommt das Publikum schon bei der ersten Szene, der Rahmenhandlung. Bei noch geschlossenem Vorhang tauchen Alice und ihre Vorleserin aus dem Nichts auf. Langsam hebt sich der abgesenkte Orchesterboden, der mit Folie abgedichtet und geflutet wurde, ein Ruderboot schaukelt auf einem Minisee. Es gibt noch etliche solcher starken und faszinierenden Bilder, die in Erinnerung bleiben. So schwebt beispielsweise Alice beim Sturz in die Märchenwelt hinter transparentem Vorhang vom Bühnenhimmel herab, während ihr zweites Ich im Vordergrund den Text spricht. Auch die Drehbühne wird genutzt, sie erlaubt den schnellen Szenenwechsel mit unterschiedlichen Bildern.

Ein Wunder hat die Crew der ehrenamtlichen Kostümschneiderinnen, Maskenbildnerinnen und Kulissenbauer vollbracht. Ein sprechendes Ei, Storch, Eule, Ente, Schildkröte oder die Raupe, die sich eingeschnürt in einen Mumienschlafsack artgerecht aus der Bühnenmitte entfernt, und viele andere Figuren erobern nicht nur die Herzen der Kinder. Für die meisten Rollen gibt es eine doppelte Besetzung, die sich bei den vier öffentlichen und fünf Schulaufführungen abwechseln. Wer gerade keine der großen Rollen spielt, ist nicht arbeitslos, sondern muss an dem Tag in kleinere Figuren schlüpfen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, in der die Kinder und Jugendlichen aufgehen.

Aufführungen: heute, morgen, 6. und 7. Dezember jeweils um 15.30 Uhr im Erholungshaus, Nobelstr. 37

(mkl)
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