Leverkusen Ein neuer Lehrkoffer für die Feuerwehr

Leverkusen · Um Kindern beizubringen, wie man einen Notruf richtig absetzt und korrekt mit einem Brandmelder umzugehen, hat die Feuerwehr jetzt einen neuen Koffer mit moderner Ausstattung bekommen.

 Die Feuerwehrleute Hermann Greven und Thomas Windoffer (vorne v. l.) freuen sich über den modernen Ausbildungskoffer, den ihnen Sascha Frohn und Tim Steinmetz (hinten v. l.) von der Provinzial Rheinland überreichten.

Die Feuerwehrleute Hermann Greven und Thomas Windoffer (vorne v. l.) freuen sich über den modernen Ausbildungskoffer, den ihnen Sascha Frohn und Tim Steinmetz (hinten v. l.) von der Provinzial Rheinland überreichten.

Foto: Uwe Miserius

Wie ruft man die Feuerwehr oder einen Krankenwagen? Vorschulkinder in Leverkusen lernen das bereits mit einem Telefon. Etwa von Thomas Windoffer, der bei der Freiwilligen Feuerwehr Leverkusen zuständig ist für Brandschutzerziehung. Immer dann, wenn es seine Freizeit erlaubt, fährt er am Vormittag in einen der rund 70 Leverkusener Kindergärten oder in Grundschulen und klärt die Fünf- bis Sechsjährigen über die Gefahren von Bränden auf.

Alles was er dazu an Materialien braucht, steckt im Ausbildungskoffer zur Brandschutzerziehung, der inzwischen allerdings ziemlich veraltet war. Er enthielt zum Beispiel noch ein Telefon mit Schnur und Wählscheibe. "Da sehen einen die Kinder mit fragenden Augen an, wenn sie damit telefonieren sollen", erzählt der Feuerwehrmann. Er freut sich deswegen über einen neuen Koffer mit modernen Geräten. Den erhielten er und Feuerwehrchef Hermann Greven jetzt von Sascha Frohn von der Provinzial Rheinland.

Für die Versicherung ist es ein guter Weg zur Schadensbegrenzung, wenn Kinder frühzeitig lernen, wie man Kerzen anzündet und vor allem richtig wieder löscht, ohne dass dabei die Funken fliegen. Anhand von Bildern werden die Mädchen und Jungen auf Gefahrenstellen im Haushalt aufmerksam gemacht. Das geht ganz spielerisch mit Rätselbildern, beispielsweise von einem Toaster mit schadhaftem Kabel oder einem eingeschalteten Bügeleisen, das auf einem Wäschestück liegt und nicht aufrecht abgestellt wurde.

Im Koffer steckt auch ein Rauschmelder, wie er ab 1. Januar in allen Häusern Pflicht ist. Vor allem aber wird geübt, wie man im Notfall richtig einen Notruf absetzt. Dabei lernen die Kinder, die Nummer 112 zu wählen - jetzt mit einem schnurlosen Tastentelefon, das aussieht wie die zu Hause.

Ebenfalls im Koffer steckt der Apparat der Feuerwehr-Leitstelle, an dem Thomas Windoffer oder einer seiner Kollegen den Anruf entgegen nimmt.

"Wer ein Feuer oder einen Unfall meldet, sollte die fünf W beherzigen." Das erste steht für: Wo ist etwas passiert? Der Ort ist ganz wichtig, erklärt Windoffer, denn "falls die Verbindung abreißt, wissen wir wenigstens wo wir suchen sollen". Zweitens: Was ist passiert? Mit dieser Kenntnis können die richtigen Hilfsmittel eingepackt werden. Dann: Wie viele Menschen sind verletzt? Wer ruft an? Und zuletzt heißt es "Warten" auf eventuelle Rückfragen der Leitstelle. Aufgelegt wird erst, wenn der Feuerwehrmann "Tschüss" gesagt hat.

Den Kindern mache es Spaß, solche Gespräche zu üben, erzählt Windoffer. Die Anlässe sollen sich die kleinen Anrufer dabei selbst überlegen. Klassiker sei die Katze, die auf dem Baum oder Hausdach sitzt. Dafür ist die Feuerwehr allerdings nicht zuständig, denn Katzen können selbständig nicht nur hoch, sondern auch wieder runter klettern.

Vorschulkinder interessieren sich brennend für die Feuerwehr. Oft wird Windoffer gefragt, wie man Feuerwehrmann wird. Ein erster Schritt ist ab einem Alter von zehn Jahren möglich. Dann können Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr beitreten.

(mkl)
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