Diese Künstler waren da Eindrücke von den Jazztagen 2013
Roger Cicero im Forum: Er brachte Jazz-Experimente auf die Bühne und wurde nicht ohne drei Zugaben vom Publikum entlassen.
Cicero trat mit einem klassischen Jazz-Trio auf, dem er viel Freiraum gönnte. Die "Alleingänge" vom Pianisten Maik Schott, dem Bassisten Hervé Jeanne und dem Drummer Matthias Meusel waren alleine schon das Eintrittsgeld wert.
Elisa Schmidt (23) peppte ihre musikalische Biographie als Musikerin auf. Sie kam vor Roger Cicero auf die Bühne im Forum.
Neben London und Berlin, jenen Orten, an denen sich Schmidt gerne und regelmäßig aufhält, wie sie verriet, wollte sie – wenigstens für diesen Abend – Leverkusen in ihren Kreis der "Sin Cities", der sündigen Städte, mit einbeziehen. Das kurze schwarze und durchsichtige Kleid von Schmidt war dann auch nicht gerade tugendhaft.
Der Grammy-Gewinner von 2001, Meister des Knackbasses und langjährige Wegbegleiter der Leverkusener Jazztage, Marcus Miller (re.), präsentierte den glasklaren, reinen E-Bass-Sound, der ich auch in diesem Jahr die Poleposition des Bass-Events sicherte.
Wenn eine Jazz-Band mehr als 67 Jahre besteht, kann man sie unbesorgt als eine Institution bezeichnen. Die Dutch Swing College Band – kurz DSC – wurde 1945 gegründet. Freilich ist von den Gründungsmitgliedern niemand mehr dabei. Kapellmeister Bob Caper ist derzeit das DSC-Urgestein, seit 1969 festes Mitglied und seit 1990 Leiter.
Aber dass drei Mitglieder um die 30 Jahre alt sind, zeigt, wie jung dieser Swing heute immer noch ist. Auch wenn das Publikum im Opladener Scala wohl eher jener Generation zuzurechnen war, die in den 60er und 70er Jahren zur DSC-Musik ihre Partys feierte.
Candy Dulfer zeigte sich auch am Saxophon als Vollblutmusikerin. Dem Publikum im Forum gefiel ihr Auftritt
Sheila E. kam ganz in Weiß. Sie verdankt ihre Bekanntheit dem Rockstar Prince, der sie vor 30 Jahren entdeckte. Heute blickt die kraftvoll drummende Dame auf ein Who is who der Pop- und Jazzbranche zurück, überall hat sie bereits ihre Sticks geschwungen und hochhackige Spuren hinterlassen. In ihrer Solokarriere steht sie jetzt im Zentrum als Sängerin, Gitarristin und immer wieder an verschiedenen Trommeln führt sie ihr Ensemble – dankenswerter Weise wesentlich purer und sprühender als auf ihrer "todgepopten" neuen CD.
Natürlich fehlte diesem für Alt und Jung durchgestylten Abend noch die entscheidende Brise Jazz. Und wie das mit den wertvollen Dingen daheim auch geschieht – „The Zawinul Legacy Band“ war für die Umbaupausen in den Kultur-Tresor „Agamsaal“ eingelagert.
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