Leverkusen Eine Ferngasleitung direkt neben der Kita

Leverkusen · Für eine neue Erdgasleitung durch Leverkusen nimmt die Stadt bis zu 100.000 Euro Kosten in Kauf, um die Trassenführung verändern zu können. Vergleichbare Leitungen gibt es aber schon lange, auch unmittelbar an den Bayer-/Lanxess-Kitas.

 Wie unser Fotograf am Freitag dokumentierte, liegt eine Hochdruckgasleitung ebenfalls in unmittelbarer Nähe der fertigen Kindertagesstätte von Lanxess und nahe der Kita-Baustelle von Bayer am Kurtekottenweg in Wiesdorf.

Wie unser Fotograf am Freitag dokumentierte, liegt eine Hochdruckgasleitung ebenfalls in unmittelbarer Nähe der fertigen Kindertagesstätte von Lanxess und nahe der Kita-Baustelle von Bayer am Kurtekottenweg in Wiesdorf.

Foto: Uwe MIserius

100.000 Euro Projektkosten hat Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn vorsorglich in den Entwurf zum Leverkusener Stadtetat 2015 einstellen lassen. Grund: mögliche Kosten für Planänderungen rund um die Trassenführung der neuen Erdgasleitung durch Leverkusen. Es ist das Ergebnis eines Vergleichs rund um die neue Gastrasse, den der Stadtrat allerdings noch absegnen muss.

Die Geschäftsführungen der Nordrheinischen Erdgas-Transportleitungs-Gesellschaft (NETG) und von Open Grid Europe hatten nach der Leverkusener Klage vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster im Juli schriftlich eingewilligt, die schon genehmigte Trassenführung zugunsten der Stadt nochmal ändern zu wollen.

Kostenexplosion durch Verlegung der Gastrasse

Wie berichtet, geht es um den Abschnitt an der Grenze zur Waldsiedlung. Hier sollte die Hochdruckgasleitung nahe an der Waldschule und an Wohnhäusern vorbeiführen. Politik und Oberbürgermeister überzeugten die Leitungsbetreiber schließlich, die Gaspipeline weiter entfernt durch den Wald zu ziehen.

Doch das kostet: NETG und Partner wollen für ihr Entgegenkommen unter anderem alle Kosten für die Planänderungen auf die Stadt abwälzen. Die muss zudem ihre Klage zurückziehen.

Während um diese Ferngasleitung seit Monaten der Streit tobt, bleiben andere nahezu unbemerkt. Eine davon zieht sich in Quettingen an der Feldstraße an der Wohnbebauung entlang. Sie gehört inzwischen ebenfalls der Open Grid Europe.

Ähnliche Ferngasleitungen existieren unbemerkt

Nach Angaben ihres Pressesprechers ist die Ferngas-Leitung in Quettingen eine Hochdruckleitung, die mit der so heftig umstrittenen von Dormagen bis Bergisch Gladbach absolut vergleichbar ist.

Überall im Rheinland seien solche Leitungen seit Jahrzehnten problemlos im Einsatz, betont das Unternehmen. Und sie führen nicht nur an Wohnhäusern vorbei. Wie unser Fotograf gestern dokumentierte, liegen eine Hochdruckgasleitungen ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Kindertagesstätte von Lanxess und Bayer am Kurtekottenweg sowie neben dem Flugplatz..

Betreiber Open Grid hat in der Vergangenheit immer wieder versichert: "Wir nehmen die Ängste, Emotionen und die Aufregung der Bürger ernst, aber unsere Leitungen entsprechen allen Sicherheitsanforderungen."

(RP)
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