Leverkusen Einsturzgefahr - Sonderpostenmarkt schließt

Leverkusen · Das Sturmtief "Friederike" ist gestern übers Rheinland gezogen. Die Leverkusener Feuerwehr musste Straßen räumen und Dächer befestigen, der Wildpark Reuschenberg blieb geschlossen. Und Bayer-04-Profi Ramazan Öczan suchte seine Terrassenmöbel.

Bilder vom Sturm Friederike in Leverkusen und Leichlingen
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Der Sturm in Leverkusen und Leichlingen

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Foto: Uwe Miserius

Umgestürzte Bäume versperrten Straßen, Schüler mussten in den Pausen drinnen bleiben, und in den Fußgängerzonen kämpften Passanten gegen die starken Windböen. Mit etwa 100 Kilometer pro Stunde ist das Sturmtief Friederike über Leverkusen und Leichlingen hinweggezogen - und hat dabei einige Schäden angerichtet.

Für die Leverkusener Feuerwehr bedeutete das 146 Einsätze an einem Tag. "Betroffen war das gesamte Stadtgebiet mit Ausnahme von Rheindorf und Hitdorf, dort blieb es deutlich ruhiger", sagte der stellvertretende Feuerwehr-Chef Jörg Gansäuer. Vor allem umgestürzte Bäume und auf den Straßen liegende Äste mussten die Einsatzkräfte beseitigen. Gegen Mittag sicherten die Feuerwehrleute einen Teil der Reuschenberger Straße in Opladen. Dort war eine Buche umgestürzt und hatte an einem Wohnhaus einen Balkon abgerissen, das Dach und die Fassade schwer beschädigt. Drei dort geparkte Autos beschädigte der Baum ebenfalls.

Einen größeren Einsatz habe es zudem am Bürgerbuschweg in Quettingen gegeben, berichtete der Feuerwehr-Chef. Dort drohte die Dachkonstruktion des Sonderpostenmarkts dem Wind nicht mehr standzuhalten. Das Geschäft wurde vorerst zur Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden geschlossen.

Nun muss ein Statiker den Schaden begutachten. Der Sturm hat auch die Dächer eines Wohnblocks und einiger weiterer Häuser an der Bismarckstraße abgeräumt. Die naheliegende Seniorensiedlung Aquila-Park wurde evakuiert.

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Foto: Uwe Heldens

Der Wildpark Reuschenberg musste kurz vor Mittag seine Tore schließen. Dort stürzte eine Eiche auf den Stall der Hirsche. Verletzt wurden dabei weder Menschen noch Tiere. "Der Baum hat den Stall so unglücklich getroffen, dass wir einen neuen benötigen werden", sagte Sabine Honnef, Leiterin des Tierparks. Die Stadt hatte wegen des Sturms alle Friedhöfe geschlossen und warnte vor dem Betreten der Parks und Grünflächen.

Das Feuerwehr-Team von Jörg Gansäuer war auf den Sturm vorbereitet. "Einige sehr starke Windböen waren dabei", sagte Gansäuer. "Aber insgesamt hatte es das Ausmaß, mit dem wir gerechnet hatten. Es war keine Extremlage wie beim Orkan Kyrill im Jahr 2007."

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Foto: Bretz, Andreas

An den Leverkusener Schulen lief der Tag größtenteils ohne Probleme. Am Morgen hätten die Lehrer eine Information von der Stadt bekommen, sagt Carola Becker, Leiterin der Sekundarschule in Quettingen. Allen Kindern war demnach freigestellt, ob sie zur Schule kommen. "Wir haben normal Unterricht angeboten, in den Pausen mussten die Kinder allerdings drinnen bleiben", sagte sie.

Eltern, die ihre Kinder nicht zur Schule lassen wollten, mussten sie telefonisch abmelden. So habe das Werner-Heisenberg-Gymnasium 42 Abmeldungen entgegengenommen, einige Schüler seien auch in der Pause von ihren Eltern abgeholt worden. Die anderen knapp 780 Gymnasiasten seien aber zum Unterricht erschienen.

Unterdessen vermisste Bayer-04-Profi Ramazan Öczan seine Terrassenmöbel. Auf Twitter schrieb er, der Sturm habe sie davon geweht und sie flögen nun über NRW.

(RP)
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