Leverkusen Erhalt des Museums Morsbroich: Bayer ist zu Gesprächen bereit

Leverkusen · Er war Journalist, Schauspieler, bis Herbst Leiter der Abteilung Social Media bei Bayer, und seit einem guten Jahr ist Thomas Helfrich Leiter von Bayer Kultur. "Auf normalem Bildungsweg hätte ich das nie geschafft", kommentierte er die Vorstellung von Susanne Wedewer-Pampus aus dem Vorstand des Kunstvereins Leverkusen. Dort stellte sich Thomas Helfrich beim Kulturtisch vor, der ausgesprochen gut besucht war.

 Thomas Helfrich will eine Rettung fürs Schloss.

Thomas Helfrich will eine Rettung fürs Schloss.

Foto: Behrend/Rausch

Viele wollten sich wohl ein Bild von "dem Neuen" machen und Frust loswerden darüber, dass Bayer dem alten Heimatstandort die Steuern entzog und zur Leverkusener Finanzmisere beitrug. Nun könnte der Konzern doch wenigstens das Museum Morsbroich retten, so die Erwartung. Man werde sicher nicht einfach die Schatulle öffnen und zahlen, stellte Helfrich klar und betonte, dass die Bayer-Seite auf jeden Fall gesprächsbereit sei und ihm daran gelegen sei, eine Überlebensstrategie für dieses Haus zu entwickeln. Mit dem Oberbürgermeister habe er schon gesprochen, aber: "In dem ganzen Geschrei hat noch keiner meine Telefonnummer gefunden."

Zunächst sei das KPMG-Gutachten ein Konzept, auf das man nicht hören müsse. Man müsse aber genau klären, was faktisch richtig sei und was in Morsbroich zur Disposition stehe. Für ihn sei es ein Rätsel, warum man das Museum nicht längst in eine Stiftung überführt habe. Der Gedanke sei schon zu Zeiten von Dr. Wolfgang Schulze-Olden diskutiert und dann verworfen worden, erinnerte Brigitte von Bonin.

Vor dem Gespräch hatte Helfrich über seine Arbeit gesprochen und - ohne zu viele Details zu verraten - einen Ausblick auf die neue Spielzeit gegeben. Im Programm werde man etliche Veränderungen feststellen. Neben der 2015 eingeführten Kult-Card für Jugendliche werde es ein entsprechendes Angebot für Erwachsene geben. Das Abo-System werde flexibilisiert. Das "stART" -Programm zur Förderung junger Künstler soll ausgeweitet werden, parallel wolle man Schauspieler in Schulen schicken und sozial Schwächere fördern. Große Namen sollen öfter ins Erholungshaus kommen, obwohl man mit spitzerem Stift rechnen muss. Aber: "Ich bin keiner von den Pessimisten."

(mkl)
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