Leverkusen Erinnerungen an die Bombennacht

Leverkusen · Die Bombenangriffe am 28. Dezember 1944 dauerten rund 20 Minuten. Sie galten dem Ausbesserungswerk in Opladen. 284 Menschen verloren dabei ihr Leben. Alle Überlebenden hatten fürchterliches Leid erlitten. Von diesem Leid, den Ängsten und Sorgen berichtet Karin Hastenrath (76) in ihrem Buch "Bomben auf Opladen". Nach zwölf Jahren ist jetzt die zweite Auflage erschienen.

 Karin Hastenrath liest am 26. April, aus ihrem Buch.

Karin Hastenrath liest am 26. April, aus ihrem Buch.

Foto: Arbeitskreis Literatur

Zehn Jahre hat die Autorin, die seit 1968 in Lützenkirchen lebt, für das Buch recherchiert. "Die Zeitzeugen haben viel Trauriges erzählt", schildert sie. Da war zum Beispiel Emmy Leyhausen, damals 26, die mit ihrer Familie überlebte. Aber das Haus auf der Quettinger Straße lag in Schutt und Asche. "Als ich rausgeklettert war, habe ich vor Schreck und Schock fürchterlich gebrüllt", berichtete sie. Theo Matzerath (16) erzählte: "Die Luft war voll mit Bomben, das ist ein schlimmes Geräusch, das Trudeln, Zischen und Orgeln und das Krachen, mal weiter weg, mal näher dabei." Carla Weingärtner vom Mönchhof war 18 Jahre, als es geschah. "Bei dem Angriff war unser Hof schwer zerstört worden. Mein Vater war umgekommen, meine Mutter wurde schwer verwundet. Ich habe mühsam das Dach der großen Scheune geflickt", erzählte sie. Besonders tragisch: Der einstige Quettinger Pfarrer Jekel hatte die Feier der Erstkommunion auf Weihnachten vorverlegt. Beim Luftangriff starben drei Kommunionkinder.

Die ehemalige Lehrerin der Grundschule Herderstraße ließ 53 Augenzeugen zu Wort kommen, ergänzt durch Chroniken aus Pfarrgemeinden und militärische Aufzeichnungen. Ein lückenloser Bericht sei ihr nicht wichtig gewesen, sagte Hastenrath. Sie lege mehr Wert darauf, die Erlebnisse der Augenzeugen festzuhalten. Ein zugefügter Bericht stammt von Manfred Pfeffer. Er war mit einem Lazarettzug als OP-Helfer in Opladen und kam mit Verletzungen davon. Acht seiner Kameraden starben und wurden in Opladen bestattet.

Während der Buchwoche "Levliest" liest die Autorin am Mittwoch, 26. April, 19 Uhr, im CBT-Wohnhaus Upladin, Opladener Platz 8. Das Buch (130 Seiten) ist für zehn Euro erhältlich in den Buchhandlungen Noworzyn (Birkenbergstr.), Gottschalk (Mülheimer Str. 8) und im Kaufhaus Im Dorf, (Lützenkirchener Str. 416) und unter www.ak-literatur.de.

(gkf)
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