Leverkusen/Köln Erstes Männer-Paar heiratet diese Woche

Leverkusen/Köln · Der Andrang auf die "Homo-Ehe" ist in Leverkusen gering, berichtet die Stadtverwaltung.

Seit dem 1. Oktober ist das Gesetz zur "Ehe für alle" in Kraft. Der Andrang der homosexuellen Paare in Leverkusen hält sich allerdings in Grenzen. "Diese Woche heiratet ein Paar", berichtet Stadtsprecherin Julia Trick. Die beiden Männer seien bereits durch eine eingetragene Lebenspartnerschaft einander verbunden. Für die nächste Woche hätten sich zwei Paare - eins männlich, eins weiblich - angekündigt. Auch sie wollen eine eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen.

Der geringe Ansturm wundert die Stadtverwaltung nicht. "Auch in der Vergangenheit - als nur die eingetragene Lebenspartnerschaft möglich war - hatten wir immer nur eine Hand voll interessierter homosexueller Paare", sagt Trick.Die Volkszählung "Zensus 2011" erfasste damals 120 eingetragene Lebenspartnerschaften in der Chemiestadt.

Für die Standesbeamten ändere sich durch die zusätzlichen Hochzeitspaare nichts. "Es ist das gleiche Prozedere wie bei Mann und Frau", erklärt die Stadtsprecherin. Es sei sogar ein wenig einfacher, wenn beide Brautleute das gleiche Geschlecht hätten. Dann spreche man allgemein von Ehegatten.

Die Leverkusener Zahlen sind - erwartungsgemäß - kein Vergleich zu denen in Köln. In der Domstadt haben sich bisher für eine Umwandlung ihrer eingetragenen Lebenspartnerschaft 225 Paare gemeldet, berichtet die Stadtverwaltung. 23 Paare davon haben sich für eine Zeremonie, 202 Paare für einen schlichten Bürotermin im Standesamt entschieden. Für eine Trauung seien bis Jahresende 50 gleichgeschlechtliche Paare angemeldet. Während schon am Montag, 2. Oktober, sechs Paare in Köln die neue Möglichkeit nutzten, blieben in Leverkusen die Standesamtstüren zu. Allerdings nicht nur dort. Die gesamte Stadtverwaltung hatte an dem Brückentag geschlossen.

Der Bundesrat hatte das Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts im Juli gebilligt, nachdem zuvor der Bundestag grünes Licht gegeben hatte. Mit dem neuen Gesetz soll die konkrete und symbolische Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität beseitigt werden. Homosexuelle Paare können jetzt auch Kinder adoptieren.

(sug)
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